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InterviewJournal 01/21Konzepte | EntwicklungPlanung | Steuerung | BauProjektmanagement

BEG und NRW.URBAN wachsen zusammen

By 15. Januar 2021November 4th, 2021Keine Kommentare
Herr Brockemeyer, Ministerin Frau Scharrenbach, Herr Kloidt halten Schilder die das zusammenwachsen von BEG und NRWA Urban symbolisieren

Starke Entscheidung für NRW

NRW.URBAN und BEG NRW (BahnflächenEntwicklungsGesellschaft) arbeiten schon lange und intensiv zusammen. Jetzt schließen sich die beiden Gesellschaften mit einer gemeinsamen Strategie unter einer einheitlichen Geschäftsführung zusammen. Das NRW.URBAN-Journal sprach mit Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Henk Brockmeyer und Ludger Kloidt, dem Geschäftsführer-Duo von NRW.URBAN, über Synergien und Potenziale.

Frau Ministerin Scharrenbach, warum begrüßen Sie den Schritt zum Zusammenschluss?

Ina Scharrenbach: Die Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften bewährt sich ja bereits seit zehn Jahren. Es gab einen kontinuierlichen Austausch über den Flächenpool NRW, heute Bau.Land.Partner, die Gesellschaften betreuen gemeinsam die Rahmenvertragsinitiative NRW und bereiten unter anderem aktuell ein zentrales Liegenschaftsmanagement für das Land NRW vor. Daher ist es ein konsequenter Schritt, jetzt und heute auch organisatorisch zusammenzugehen.

Welchen Gewinn bringt das Zusammenwachsen?

Ludger Kloidt: Wir leiten jetzt eine leistungsstarke operative Gesellschaft, mit der wir alle Aufgabenstellungen in der Stadtentwicklung aus einer Hand abdecken können.

Henk Brockmeyer: Bei den vielen Kooperationsprojekten in der Vergangenheit hat sich gezeigt, wie sinnvoll sich die Kompetenzen der Gesellschaften ergänzen. Einerseits waren wir in ähnlichen Feldern – im weitesten Sinn in der Stadtentwicklung – tätig, andererseits gibt es in beiden Gesellschaften Spezialwissen, das kein Planungsbüro oder keine andere Entwicklungsgesellschaft vorhalten kann.

Ludger Kloidt: Die unternehmensorganisatorische Umstrukturierung folgt also einer faktischen Kooperation, die sich über Jahre bewährt hat. Unternehmensführung, programmatische Produktentwicklung, Unternehmenskommunikation und kaufmännische Steuerung gehen wir jetzt gesamthaft an. Die neu strukturierten Bereiche für die Projektbearbeitung und die Dienstleistungen bieten ein Know-how und eine Leistungsfähigkeit, wie sie bisher nicht geboten werden konnte.

Starker Service in Belangen der Flächen-und Stadtentwicklung – dafür bündeln wir das Beste.

Ina ScharrenbachMinisterin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen

Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Henk Brockmeyer: Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Unternehmerisch finden alle Beschäftigten ab 2021 dort ihre Heimat, wo der Schwerpunkt ihrer fachlichen Tätigkeit liegt. Dies führt zu einem formalen Wechsel von aktuell 15 Kolleginnen und Kollegen von der BEG in die personalhaltende NRW.URBAN Gruppe. 

Ludger Kloidt: Wir begleiten die Umstrukturierung mit zahlreichen Maßnahmen. Im Rahmen dieses Change-Prozesses entwickeln wir mit allen Kolleginnen und Kollegen eine neue gemeinsame Unternehmenskultur. Alle Teams bringen Ihre Kompetenzen ein, so entsteht eine Road Map für die Aufgaben und Herausforderungen von morgen.

Henk Brockmeyer, Geschäftsführung, Portrait bei Besprechung
Ministerin Ina Scharrenbach, Portrait

Frau Ministerin Scharrenbach, was wünschen Sie sich von dem Zusammenschluss für die Zukunft?

Ina Scharrenbach: Das Land NRW steht vor strukturellen Umbrüchen. Ich bin überzeugt, dass die Unternehmen NRW.URBAN und BEG als Unternehmensverbund dem Land und seinen Einrichtungen, aber vor allem auch den Städten und Gemeinden in allen aktuellen und künftigen Herausforderungen ein so starker Partner wie nur möglich sein werden. Wir sprechen von Bauland- und Wohnraummangel, Klimaanpassung oder Smart Cities – mit der neuen Einheit bin ich zuversichtlich, diesen Herausforderungen effektiv entgegen treten zu können.

Henk Brockmeyer: Davon bin ich auch überzeugt. Wir verfolgen mit unserer gemeinsamen Geschäftsführung klare strategische Ziele, die operationalen Ressourcen werden gebündelt und die Dienstleistungspotenziale für die Kommunen ausgebaut.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, wie sinnvoll sich die Kompetenzen der Gesellschaften ergänzen.

Henk BrockmeyerGeschäftsführer

Wie gestalten sich die ersten gemeinsamen Schritte im Unternehmensverbund?

Ludger Kloidt: Koordination und Austausch sind noch direkter und unkomplizierter geworden, etwa bei der Vorbereitung des neuen Unterstützungsangebotes Bau.Land.Konvers. Besonders wichtig ist uns, die Effizienz zur Unterstützung der Kommunen noch einmal zu erhöhen. Das läuft bereits gut an. Neben dem Bilden neuer Teams gibt es aber auch sinnvolle Aufgabentrennungen. Aufgabenfelder in Kooperation mit der Deutschen Bahn bleiben wie bewährt bei der BEG. Die NRW.URBAN-Gesellschaften fokussieren weiterhin auf ihre Projekte für das Land, für Kommunen und Dritte.

Wie gelingt der Change-Prozess unter Pandemie-Bedingungen?

Henk Brockmeyer: Vorbereitend wurden 2020 und Anfang 2021 coronakonforme Labore mit – leider noch nicht allen – Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen durchgeführt, um die jeweiligen Arbeitsweisen kennenzulernen, Wünsche der Mitarbeitenden abzufragen und Verbesserungsmöglichkeiten auszuloten. Wir haben verschiedene digitale Formate eingeführt. Im „Forum am Freitag“ tauschen sich die Teams zum Beispiel regelmäßig aus. Wir haben außerdem bei allen Beschäftigten eine Befragung durchgeführt und den Betriebsrat beziehungsweise die Mtarbeitendenvertretungen in den Prozess involviert.

Ludger Kliodt Geschäftsführung, Portrait bei Besprechung

In welchen Bereichen wird die Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht besonders gestärkt?

Ludger Kloidt: Die Kolleginnen und Kollegen können künftig unternehmensübergreifend genau dort tätig werden, wo exakt ihr spezifischer Kompetenz- und Erfahrungsschatz gefragt ist. Durch die Zusammenführung ergibt sich zudem ein noch attraktiveres Aufgabenfeld. Die Vielfalt ist groß und bietet somit immer wieder neue Herausforderungen und spannende Projekte für die Beschäftigten. Durch die Zusammenführung der unterschiedlichen Kompetenzen können wir unsere Teamintelligenz enorm steigern: Wir können Think Tanks für die Themen von morgen bilden und unsere Produktentwicklung entscheidend verbessern.

Besonders wichtig ist uns, die Effizienz zur Unterstützung der Kommunen noch einmal zu erhöhen.

Ludger KloidtGeschäftsführer

Welche neuen Bereiche haben sich gebildet und was sind die Schwerpunkte?

Henk Brockmeyer: In einem Bottom-Up-Prozess wurden neue Bereiche geformt, und zwar

  • Konzepte und Entwicklung (KuE),
  • Projektmanagement (PM) sowie
  • Planung | Steuerung | Bau (PSB).

Ludger Kloidt: Der Bereich Projektmanagement beschäftigt sich wie bisher mit der konkreten Umsetzung von Projekten sowie mit der kaufmännischen Liegenschaftsverwaltung. Der Bereich PSB widmet sich der technischen Liegenschaftsverwaltung sowie den Aufgaben bei konkreten Bauvorhaben. Neu ist der Bereich KuE. KuE entwickelt neue und begleitet stark im Wachsen befindliche Produkte und Aufgabenbereiche, die besonders nach konzeptionellem Weiterdenken und Innovationskraft rufen.

Henk Brockmeyer: Die zentralen Bereiche wurden zusammengeführt und haben damit ebenfalls an Schlagkraft gewonnen: Das betrifft die Unternehmensentwicklung und -kommunikation, unsere Stabstelle Recht sowie das Controlling.

Vielen Dank in die Runde für das Gespräch.

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