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BeitragKonzepte | Entwicklung

Blick in die Zukunft: Siegerentwurf für die Inszenierungsanlagen am Einleitbauwerk des zukünftigen Hambach Sees gekürt

By 14. Februar 2025No Comments5 Minuten Lesezeit
Aussichtsterrasse „NEULAND HAMBACH | Treibhaus Landschaftsarchitektur/Lindenkreuz Eggert
Aussichtsterrasse „NEULAND HAMBACH | Treibhaus Landschaftsarchitektur/Lindenkreuz Eggert

Ein neuer Blick auf die Landschaft von morgen

Das Neuland Hambach nimmt Gestalt an: Ab 2030 beginnt an der :porta sophia in Elsdorf die Befüllung des Hambach Sees mit Rheinwasser. Der Bereich rund um das Einleitbauwerk Hambach wird durch eine räumliche und architektonische Gestaltung aufgewertet. Die Inszenierungsanlagen sollen den Einleitprozess räumlich in Szene setzen und den landschaftlichen Wandel erlebbar machen – lange bevor der See seine endgültige Form annimmt.

Im Rahmen eines mehrstufigen Werkstattverfahrens hat das Empfehlungsgremium unter Vorsitz von Prof. Stephan Lenzen den Entwurf von Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg als Siegerentwurf gekürt. Entscheidende Kriterien waren die räumliche Qualität, die technische Machbarkeit sowie die langfristige Entwicklungsfähigkeit des Konzepts. Der einstimmig ausgewählte Entwurf verbindet eine klug durchdachte Freiraumplanung mit einer gestalterischen Einbindung des Bauwerks. Dabei wurden sowohl dessen technische Funktion als auch die Erlebbarkeit für Besuchende berücksichtigt.

Die von NRW.URBAN ins Leben gerufene Starke Projekte GmbH unterstützt im Namen des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Nordrhein-Westfalen die beteiligten Akteurinnen und Akteure. Sie beschaffte die Prozesssteuerung und fachliche Begleitung des Werkstattverfahrens durch das Planungsbüro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH und das Landschaftsarchitekturbüro studio grüngrau GmbH. Im weiteren Verlauf wird die Starke Projekte GmbH den Prozess bis zur Stellung eines Förderantrags begleiten. Daraufhin können dann seitens der Projektbeteiligten erste Planungen für weitere Teilmaßnahmen ausgeschrieben werden, um den Bau vorzubereiten.

Wir gestalten hier nicht nur einen Ort, sondern eine wachsende Geschichte des Wandels. Die Inszenierungsanlagen werden ein Fenster in die Zukunft – ein Ort, an dem man hautnah miterleben kann, wie aus dem Tagebau eine neue Landschaft entsteht.

Jessica HupeProjektleiterin, Starke Projekte GmbH

Landschaftlicher Wandel als Erlebnis

„Eine besondere Herausforderung liegt in der langfristigen Entwicklung des Gebiets. Der ausgewählte Entwurf entspricht dem mit seiner klaren räumlichen Gliederung, vielseitigen Attraktionen und einer flexiblen Gestaltung, die sich an unterschiedliche Wasserstände anpasst“, so Matti Wirth, der das Werkstattverfahren für die NEULAND HAMBACH begleitet hat. Andreas Heller, Bürgermeister der Stadt Elsdorf hebt hervor: „Das wird der Ort, der wie kein anderer den Strukturwandel begreifbar und erlebbar macht. Mit den Inszenierungen machen wir den Weg des Wassers und die sich wandelnde Landschaft bis ins Jahr 2070 erfahrbar. Besucherinnen und Besucher werden immer wieder kommen und mit eigenen Augen sehen wollen, wie hoch das Wasser jetzt steht und wie sich die Natur verändert.“

Lageplan „NEULAND HAMBACH | Treibhaus Landschaftsarchitektur
Lageplan „NEULAND HAMBACH | Treibhaus Landschaftsarchitektur
Inszenierungsanlagen Achse „NEULAND HAMBACH |Treibhaus Landschaftsarchitektur
Inszenierungsanlagen Achse „NEULAND HAMBACH |Treibhaus Landschaftsarchitektur
Inszenierungsanlagen Damm „NEULAND HAMBACH |Treibhaus Landschaftsarchitektur
Inszenierungsanlagen Damm „NEULAND HAMBACH |Treibhaus Landschaftsarchitektur

Erlebnisorte entlang des Blauen Bands

Das Konzept sieht vor, das Auslaufbauwerk der Rheinwassertransportleitung mit einem vorgelagerten Platz als zentralem Ankunftspunkt zu gestalten. Eine Aussichtsterrasse mit offener Dachterrasse bietet von hier einen ersten Blick auf das sprudelnde Wasser in den offenen Kaskaden. Hier beginnt auch das sogenannte „Blaue Band“ – eine zentrale Achse bis in den früheren Tagebau. Direkt an der oberen Böschungskante erlaubt eine Aussichtsplattform Besuchenden als symbolisches „Tor zum See“ einen weiten Panoramablick über den sich füllenden Hambach See und die Sukzessionslandschaft. Seitlich des Blauen Bands führen Entdeckerwege durch die markante Tagebaulandschaft: Während der Hauptweg Besuchende auf möglichst direktem Weg tief in die Grube bringt, führt der Rückweg landschaftlich geprägt über Bermen und Böschungen. Auf der mittleren Berme ist eine modulare, temporäre Plattform mit Aufenthaltsqualität vorgesehen – der Bermenbalkon. Eine besondere Landmarke wird der „wandernde Leuchtturm“, ein Aufenthaltsort in der Ferne, der mit steigenden Wasserspiegel nach oben rückt und jeweils den tiefsten Punkt der Wanderroute markiert.

Der weitere Fahrplan

Der Siegerentwurf wird auf Basis von Überarbeitungsempfehlungen in den kommenden Wochen weiterentwickelt, um als Grundlage für weitere Planungsschritte zu dienen. Erste Bauten und landschaftliche Bereiche sowie ein erster gesicherter Weg in die Tagebaumulde sollen möglichst bereits bis 2030 umgesetzt werden. Ab 2033 sollen weitere Bereiche hinzukommen und das Wegenetz ausgebaut werden.

Wissenswertes

Uns ist es in die DNA eingeschrieben, nachhaltige Konzepte für Wohnen, Arbeiten und Mobilität zu entwickeln sowie heute schon die Regionen von morgen zu planen – auch im Rheinischen Revier. Da der Strukturwandel und die Energiewende im Rahmen des beschlossenen Kohleausstiegs die Kommunen im Rheinischen Revier vor große Herausforderungen stellen, hat die Landestochter NRW.URBAN für diese besondere Aufgabe die Starke Projekte GmbH ins Leben gerufen. Im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen entlastet sie die Kommunen durch Beratung und die Beschaffung gutachterlicher Expertisen und Planungsleistungen für städtebauliche, strukturwirksame Projekte. In dem Kontext stellt sie ein zentrales Fördermittelmanagement für nicht-investive Leistungen bereit. Damit geht nicht nur eine finanzielle, sondern auch personelle Unterstützung der Kommunen und eine Beschleunigung der Antragsprozesse im Rheinischen Revier einher.

Förderzusatz BMWK

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Jessica Hupe, NRW.URBAN

Jessica Hupe
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