
Das ehemalige Tagebau-Dorf Bürgewald steht vor einer spannenden Transformation: Als eines der sechs geretteten Dörfer im Rheinischen Revier wird es von der Gemeinde Merzenich zu einem zukunftsweisenden Ort entwickelt. Ein dynamischer Masterplan skizziert, wie neue Nutzungskonzepte, lebendige Gemeinschaften und nachhaltige Strukturen entstehen können, ohne die Identität des ehemaligen Tagebaudorfes zu verlieren. Dieser Masterplan wurde nun der Öffentlichkeit im Rahmen einer Planungswerkstatt vorgestellt. Anwohnende und Interessente konnten dabei Ihre Meinungen und Ideen einbringen.
Ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen und Leben im Dorf
Das Ziel für Bürgewald ist ehrgeizig: Es soll ein Modellprojekt für ressourcenschonendes Bauen, erneuerbare Energien und modernes Dorfleben werden. Bestehende, teils denkmalgeschützte Gebäude bleiben erhalten und werden durch innovative Bauformen ergänzt. Der prägende Blick auf den künftigen See sowie die naturnahe Umgebung des Ortes werden dabei bewahrt.
Darüber hinaus setzt der Masterplan auf kurzfristig umsetzbare Pionier- und Zwischennutzungen: Forschung, Innovation, Kunst und Kultur sollen das dörfliche Leben bereichern und neue Impulse setzen. Ein begleitender Leitfaden sorgt für eine gezielte städtebauliche und architektonische Entwicklung, um alternative Wohn- und Arbeitsformen zu fördern.


Planungswerkstatt: Gemeinsam die Zukunft gestalten
Am 27. März 2025 fand in Bürgewald eine Planungswerkstatt statt, um den Masterplan gemeinsam mit früheren und künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Interessierten zu besprechen. Die Veranstaltung wurde von STADTGUUT und dtp Landschaftsarchitekten GmbH moderiert.
Nach einer inhaltlichen Einführung zum Masterplan wurden die Teilnehmenden eingeladen, sich an fünf Themenstationen intensiv mit verschiedenen Aspekten des Strukturplans auseinanderzusetzen:
- Wohnen und Arbeiten: Wie soll in Bürgewald gelebt und gearbeitet werden? Diskutiert wurden Nutzungskonzepte, Wohnformen und Nutzungsmischungen.
- Städtebau: Wie soll gebaut werden? Themen wie Bebauungsdichte und Integration bestehender Gebäude wurden behandelt.
- Freiraum: Welche Grünstrukturen und Atmosphären sind erhaltenswert? Dabei ging es um die Verknüpfung mit der Landschaft, Dorfplatzgestaltung und nachhaltige Wasserbewirtschaftung.
- Mobilität: Wie wird Bürgewald verkehrlich erschlossen? Im Fokus standen nachhaltige Mobilitätsangebote, Parkraumkonzepte und zukunftsfähige Straßengestaltung.
- Kultur und Gemeinschaft: Wie kann Dorfgemeinschaft entstehen? Ideen für künstlerische und gemeinschaftliche Projekte wurden gesammelt.
Während der Gespräche konnten die Teilnehmenden ihre Ideen auf Klebezetteln festhalten und „Postkarten an die Zukunft“ verschicken. In einem interaktiven Planspiel war es möglich, die eigene Idealvorstellung der zukünftigen Hofgemeinschaften mit Bauklötzchen zusammen zu puzzeln und darzustellen. Die Veranstaltung endete mit einer kurzen Präsentation der gesammelten Ergebnisse.






Ausblick
Die Ergebnisse der Planungswerkstatt fließen nun in die weitere Ausarbeitung des Masterplans ein. In den kommenden Monaten wird es weitere Veranstaltungen und Beteiligungsmöglichkeiten geben. Wer Interesse an der Entwicklung von Bürgewald hat, kann sich weiterhin aktiv einbringen und Teil dieses wegweisenden Projekts werden.
Mit seinem nachhaltigen und gemeinschaftlichen Ansatz wird Bürgewald ein Vorbild für viele zukunftsfähige Dorferneuerungen – ein „Ort der Zukunft“ im wahrsten Sinne des Wortes.
Wissenswertes
Uns ist es in die DNA eingeschrieben, nachhaltige Konzepte für Wohnen, Arbeiten und Mobilität zu entwickeln sowie heute schon die Regionen von morgen zu planen – auch im Rheinischen Revier. Da der Strukturwandel und die Energiewende im Rahmen des beschlossenen Kohleausstiegs die Kommunen im Rheinischen Revier vor große Herausforderungen stellen, hat die Landestochter NRW.URBAN für diese besondere Aufgabe die Starke Projekte GmbH ins Leben gerufen. Im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen entlastet sie die Kommunen durch Beratung und die Beschaffung gutachterlicher Expertisen und Planungsleistungen für städtebauliche, strukturwirksame Projekte. In dem Kontext stellt sie ein zentrales Fördermittelmanagement für nicht-investive Leistungen bereit. Damit geht nicht nur eine finanzielle, sondern auch personelle Unterstützung der Kommunen und eine Beschleunigung der Antragsprozesse im Rheinischen Revier einher.


Ihre Kontaktpersonen


Stefan Rönz
Konzepte & Entwicklung
Revierstraße 3,
44379 Dortmund
Tel.: 0231 4341.390