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BeitragJournal 2/22

Kompetenz im Mobilitätsmanagement wird ausgebaut – Für ein gutes Miteinander im Straßenverkehr

By 11. Oktober 2022November 29th, 2022Keine Kommentare
Gemeinsam Mobilität für alle weiterdenken – das NRW.URBAN-Team entwickelt Konzepte zur Nahmobilität. Foto: Christoph Kniel
Fotos: Christoph Kniel

Fuß- und Radwegenetze ausbauen und sicherer gestalten – dabei unterstützt NRW.URBAN die Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Nicht nur in zahlreichen Stadtentwicklungsprojekten spielen zukunftsweisende Mobilitätskonzepte eine immer größere Rolle. Die Landesgesellschaft bietet auch Beratungen an, wenn es um Fördermittel aus der landesweiten Modernisierungsoffensive Nahmobilität geht.

Handlungsbedarf anschaulich machen

Michaela Kahlert hat selbst vier Fahrräder, für jeden Zweck eines. Obwohl sie 30 Kilometer von ihrem Arbeitsort entfernt wohnt, kommt sie so oft es geht mit dem Rad. „Meist kombiniere ich die Anfahrt mit der S-Bahn“, berichtet sie. Michaela Kahlert ist Bauzeichnerin und GIS-Fachkraft im Bereich „Konzepte | Entwicklung“ bei NRW.URBAN. Sie überträgt Ideen, Analysen und Planungen in anschauliche Pläne und Übersichten. So hat sie auch, um die zukünftigen Handlungsbedarfe in Sachen Nahmobilität in NRW.URBAN zu verdeutlichen, alle Radwegenetze und Themenrouten in Nordrhein-Westfalen in einem Plan übereinandergelegt. Michaela Kahlert sagt: „Ich bin Mitglied im ADFC und überzeugte Radfahrerin. Deshalb bin ich sehr froh, dass das Thema Mobilität in der DNA von NRW.URBAN nun fest verankert ist.“

Ähnlich geht es Bettina Heinemann. Die Teamassistentin im Bereich „Konzepte | Entwicklung“ bei NRW.URBAN koordiniert Beratungstermine mit den Kommunen, die ihre Nahmobilitätsinfrastruktur auf den Prüfstand stellen wollen. Selbst ist sie eine begeisterte Wochenendradlerin. „Wenn ich mit Blumen im Fahrradkörbchen vom Markteinkauf komme, habe ich immer beste Laune“, berichtet sie. Aus ihren Gesprächen mit den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern weiß sie, dass es noch viel Informationsbedarf hinsichtlich der Förderrichtlinie gibt: „Vor allem kleinere Kommunen haben Bedenken, sie könnten durchs Raster fallen.“ Die kann sie in der Regel beruhigen, denn die Fördertöpfe sind gut gefüllt.

Gemeinsam Mobilität für alle weiterdenken – das NRW.URBAN-Team entwickelt Konzepte zur Nahmobilität. Foto: Christoph Kniel
Gemeinsam Mobilität für alle weiterdenken – das NRW.URBAN-Team entwickelt Konzepte zur Nahmobilität. Foto: Christoph Kniel

Beratung zu Fördermöglichkeiten

Der Beratungsbedarf variiert zwischen den Kommunen und ist sehr abhängig von unterschiedlichen Faktoren, meint Nadine Steffens. Sie absolviert gerade eine Fortbildung zur Mobilitätsmanagerin beim Zukunftsnetz Mobilität NRW, einem Unterstützungsnetzwerk für Kreise, Städte und Gemeinden. Nadine Steffens, bei NRW.URBAN im Bereich Konzepte | Entwicklung tätig, hat im Rahmen der Fortbildung festgestellt, dass jede Kommune, unabhängig von ihrer Größe, ganz individuelle Herausforderungen mit sich bringt. Beispielsweise seien es oft Umsetzungsschwierigkeiten, die ein gutes Zusammenspiel von Auto-, Rad- und Fußverkehr hemmen: „Da freut man sich, fünf Minuten auf einer gut ausgebauten Trasse mit dem Rad fahren zu können, und wird unvermittelt in den Verkehrsraum ausgespuckt.“ Nadine Steffens engagiert sich bei NRW.URBAN im Kompetenz-Hub Mobilität. Sie fährt täglich selbst mit dem Fahrrad zur Arbeit, Mobilität war bereits ein Thema in ihrem Studium. „In allen Kommunen haben wir ausreichend versiegelten Verkehrsraum, die Flächen müssen nur neu und anders aufgeteilt werden“, meint sie.

Daria Benning ist Projektmanagerin bei NRW.URBAN. „Zurzeit betreue ich unter anderem den Bau des Opelradwegs in Bochum“, berichtet sie. Ihrer Meinung nach leistet Nahmobilität einen großen Beitrag zur effizienten, gesunden, klima- und ressourcenschonenden Stadt- und Landschaftsplanung. Deshalb ist sie voller Überzeugung im Einsatz, wenn es darum geht, den Radverkehrsanteil in den Städten Nordrhein-Westfalens zu erhöhen. Ihr Wunsch: „Ich möchte, dass unsere Kinder in Zukunft eine andere Mobilitätswelt erleben!“

Intelligente Verknüpfungen

Jens Bücker aus dem Team Projektmanagement ist ebenfalls in das Programm zur Nahmobilitätsberatung involviert und bringt darüber hinaus seine Ideen ins Kompetenz-Hub Mobilität ein. Er plädiert für möglichst intelligente Verknüpfungen aller Verkehrsträger und berichtet mit Begeisterung vom geplanten Bahnhofsquartier in Bochum-Wattenscheid: „Da wird ein richtiger Mobilitätsterminal entstehen!“ Ihm geht es zudem um effektive Anreize, das Auto häufiger stehen zu lassen. Jens Bücker: „Das sind zum Beispiel sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und eindeutige Verkehrsführungen auf den neuen Fahrradstraßen.“

Hartmut Möller vom Bereich „Planung | Steuerung | Bau“ bei NRW.URBAN tauscht sich ebenfalls im Kompetenz-Hub Mobilität mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus. Der Bauingenieur hat in vielen Projekten schon Berührungspunkte zu innovativen Lösungen für die Nahmobilität gehabt, als dieses Thema noch nicht eindeutig das Leitbild der Landesgesellschaft prägte. „Beim Bau des Essener Univiertels war es zum Beispiel von Anfang an ein wichtiger Punkt, das Quartier an das überregionale Radwegenetz anzuschließen“, erinnert er sich. Das Interesse des passionierten Fußgängers, den Begriff Nahmobilität mit Leben zu füllen, ist groß. Er wünscht sich vor allem eine bessere Vernetzung aller Verkehrsmittel und einen rücksichtsvolleren Umgang aller Verkehrsteilnehmenden miteinander. „Das wollen wir durch Baumaßnahmen unterstützen, es muss aber auch noch viel in den Köpfen der Menschen passieren“, ist er überzeugt.

Ein Thema, mit dem sich Jennifer Matthäus intensiv beschäftigt. Sie bringt eine Menge Erfahrung aus Projekten, die im Rahmen des Landesprogramms „Bauland an der Schiene“ angestoßen wurden, mit, und engagiert sich im Kompetenz-Hub Beteiligung. Wie können wir Quartiere über Rad- und Fußwege mit Haltepunkten des öffentlichen Verkehrs intelligent vernetzen? Wie erreichen wir effiziente, gesunde, klima- und ressourcenschonende und nicht zuletzt bezahlbare Mobilität für alle? Das sind die Themen, mit denen sich die Raum- und Stadtplanerin, bei NRW.URBAN im Bereich „Konzepte | Entwicklung“, mit Leidenschaft beschäftigt. „Mir ist es wichtig, mich persönlich für solche Werte einzusetzen“, sagt Jennifer Matthäus. „Wenn wir als NRW.URBAN mit gutem Beispiel vorangehen und zum Beispiel neue Quartiere möglichst autofrei planen und Themen wie Resilienz und Gesundheit ausspielen, dann spiegelt meine Arbeit auch meine persönliche Haltung.“

Übrigens: NRW.URBAN möchte sein Team weiter mit Verkehrs- und Mobilitätsplanerinnen
und -planern verstärken. Verkehrsplanerinnen und -planer oder auch Raumplanerinnen und -planer mit dem Schwerpunkt Mobilität können sich bei Sabine Mutert-Brendler, bei NRW.URBAN zuständig für Recruiting und Personalentwicklung, melden: sabine.mutert-brendler@nrw-urban.de.

Gemeinsam Mobilität für alle weiterdenken – das NRW.URBAN-Team entwickelt Konzepte zur Nahmobilität. Foto: Christoph Kniel
Gemeinsam Mobilität für alle weiterdenken – das NRW.URBAN-Team entwickelt Konzepte zur Nahmobilität. Foto: Christoph Kniel

Wenn wir als NRW.URBAN mit gutem Beispiel vorangehen, neue Quartiere möglichst autofrei planen und Themen wie Resilienz und Gesundheit ausspielen, dann spiegelt meine Arbeit auch meine persönliche Haltung.

Jennifer MatthäusKonzepte und Entwicklung

NRW.URBAN-Projekte zur Nahmobilität

Mit dem Opelradweg wird das städtische Radwegenetz in Bochum um einen neuen Radweg ergänzt. Namenspate ist die ehemalige Opel-Werksbahn, auf deren Trasse der Radweg in Zukunft verläuft. Die neue Radverbindung ist circa 4,1 Kilometer lang und schließt an den Springorum-Radweg und den Parkway EmscherRuhr an. Die West- Ost-Verbindung führt vom ehemaligen Kraftwerk der „Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen AG“ (VEW) im Bereich der Gewerbefläche „Prinz-Regent“ im Ortsteil Wiemelhausen bis zur Entwicklungsfläche Mark 51°7 in Bochum-Laer. Die Trasse wird nicht nur als Radweg, sondern als kombinierter Rad-/Fußweg ausgebaut. Entlang der Trasse sollen mindestens zwei Rast- und Aufenthaltsbereiche entwickelt werden. Zudem unterstützt NRW.URBAN die Stadt Bochum in weiteren vier Teilprojekten, das kommunale Radwegenetz um rund 100 Kilometer zu erweitern.

Die Stadt Duisburg hat sich für die Steuerung der Planung und Umsetzung des rund 6,5 Kilometer langen Teilstücks des RS1 auf ihrem Stadtgebiet für NRW.URBAN als Partner entschieden. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, einen Fahrradweg zu asphaltieren oder zu verbreitern. Den Verlauf der Trasse des RS 1 durch das Duisburger Stadtgebiet kennzeichnen zahlreiche Herausforderungen, um das Ziel einer leistungsfähigen „Fahrradautobahn“ mit moderaten Steigungsprofilen und möglichst „planfreien“ Kreuzungssituationen zu erreichen. Dazu müssen mehrere Brücken und Unterführung neu- oder ausgebaut werden.

INFO

Nahmobilität in Nordrhein-Westfalen soll attraktiver werden

Nordrhein-Westfalen hat als erstes Flächenland in Deutschland ein eigenes Gesetz auf den Weg gebracht, das den Rad- und Fußverkehr attraktiver machen soll. Am 1. Januar 2022 ist das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz Nordrhein-Westfalen (FaNaG) in Kraft getreten, das Fußgängern, Radfahrern und motorisierten Verkehrsteilnehmern gleiche Rechte einräumt. Im FaNaG NRW ist auch eine Änderung des Straßen- und Wegegesetzes verankert, denn nur durch eine entsprechende Infrastruktur kann die Umsetzung dieser Ziele erreicht werden. Insgesamt stellt die Landesregierung NRW 100 Millionen Euro für bessere Rad- und Fußwege zur Verfügung. Hinzu kommen weitere rund 50 Millionen Euro aus Bundesmitteln. NRW.URBAN unterstützt ausgewählte NRW-Kommunen, ihre Rad- und Fußwegenetze vor Ort auszubauen und sicherer zu gestalten. Kommunen können unter gewissen Voraussetzungen Beratungstermine zur Förderrichtlinie Nahmobilität durch NRW.URBAN vereinbaren.

Ihr Kontaktpersonen

Nadine Steffens
Konzepte | Entwicklung

Revierstraße 3, 44379 Dortmund
Tel.: 0231 4341.237

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Nadine Steffens, Konzepte | Entwicklung, Portrait

Jennifer Matthäus
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