Städte in lebenswerte Räume verwandeln
Am 26. und 27. April 2023 fand zum neunten Mal die polis Convention auf dem Areal Böhler in Düsseldorf statt. An beiden Messetagen präsentierten sich bundesweite Akteure der Stadt- und Projektentwicklung, Kommunen, Regionen, Investoren u.v.m. Die Messe konnte zum wiederholten Male durch eine lebendige und kreative Atmosphäre sowie ein spannendes Programm punkten.
Werte schaffen mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen
NRW.URBAN organisierte auch in diesem Jahr den Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen. Außerdem vertreten als Standpartner waren das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, die NRW.BANK, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW sowie der AAV Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung. Der Themenfokus der Standgemeinschaft lag in diesem Jahr auf der Nachhaltigkeit in den Bereichen Flächenentwicklung, Planung, Bau und Sanierung. Sowohl in den Beratungsgesprächen am Stand als auch in den verschiedenen Programmpunkten wurde dies deutlich.
Bei der offiziellen Standeröffnung durch Ina Scharrenbach (Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen), Henk Brockmeyer (Geschäftsführer NRW.URBAN), Claudia Hillenherms (Vorstand NRW.BANK), Marcus Hermes (Geschäftsführer BLB NRW) und Dr. Roland Arnz (Geschäftsführer AAV) wurde zudem betont, dass nur gemeinsam Stadt und Land zukunftsgerecht entwickelt werden können. Die Landesregierung unterstützt Kommunen insbesondere mit der Initiative „Bau.Land.Leben“ bei der Mobilisierung von Bauland.
Nachhaltig und sinnstiftend bauen
„Nachhaltig und sinnstiftend. Für eine sichere Zukunft. Bauen für den Bund in Nordrhein-Westfalen.“ – unter diesem Titel stand die Talkrunde mit Lutz Grimsel (Geschäftsbereichsleiter Bundesbau und Bauaufsichtliche Angelegenheiten des BLB NRW) und Melanie Katafias (Fachbereichsleiterin Grundsatz, Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement im Geschäftsbereich Bundesbau und Bauaufsichtliche Angelegenheiten des BLB NRW). Moderiert von Silke Schenck (Leitung Stabsstelle Presse und Kommunikation des BLB NRW) stellte die Talkrunde die Besonderheiten des Bundesbaus vor dem Hintergrund der unsicheren geopolitischen Lage und der damit einhergehenden öffentlichen Akzeptanz der militärischen Standorte in Deutschland dar.
Projektvorstellung der Quartiersentwicklung Golzheim
Gabriele Willems (Geschäftsführung BLB NRW) und Elke Kolfen (Niederlassungsleitung BLB NRW Düsseldorf) stellten das Projekt Campus Golzheim vor. Unter Berücksichtigung übergeordneter Ziele zum Klimaschutz, zur Nachhaltigkeit und zur stadträumlichen Vernetzung entwickelt der BLB NRW ein 48.000 qm großes Quartier in Düsseldorf Golzheim. Der Standort soll zukünftig neuen Raum für die Robert Schumann Musikhochschule und den Zweitstandort für die Bezirksregierung Düsseldorf geben. Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass Teile der Gebäude in einem guten Zustand sind. Diese wird der BLB im Sinne der Nachhaltigkeit als sogenannte graue Energie erhalten und für weitere Nutzungen aufbereiten. Für einen lebenswerten Stadtraum wurden außerdem Freiflächen identifiziert, die durch Begrünung und Flächenentsiegelung zur Verbesserung der stadtklimatischen Situation beitragen sollen.
Freiheit Emscher: Heute die grüne Industriestadt der Zukunft planen
Am ersten Messetag stellten Ina Scharrenbach (Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen), Thomas Kufen (Oberbürgermeister der Stadt Essen), Bernd Tischler (Oberbürgermeister der Stadt Bottrop), Michael Kalthoff (Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien) und Gernot Pahlen (Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft) unter der Moderation von Angelika Wegener (Stellv. Chefredakteurin, Radio Wuppertal) das interkommunale Großprojekt Freiheit Emscher vor.
Die fünf ehemaligen Bergbauflächen Emil Emscher, Hafen Coelln-Neuessen, Sturmshof, Welheimer Mark und Prosper II auf Bottroper und Essener Stadtgebiet stellen die letzten großen Flächenreserven im zentralen Ruhrgebiet dar. Ziel von Freiheit Emscher ist es, die Bestandsgebiete zu einem urbanen, gewerblich geprägten Zentrum zwischen Essen und Bottrop zu entwickeln und das Projektgebiet mit einer neuen leistungsfähigen gewerblichen Erschließung zu versehen. Als Nukleus der städtebaulichen Entwicklung soll sich die Kanalzone zu einem attraktiven Stadtraum entwickeln, der Arbeit und Freizeit miteinander verbindet.
Mit Gründung der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH nimmt die Kooperation zwischen den Städten Bottrop und Essen sowie der Flächeneigentümerin RAG Montan Immobilien nun weiter Fahrt auf. Die Gesellschaft nimmt ihre Arbeit ab April 2023 auf und hat sich zum Ziel gesetzt, bisherige Ergebnisse und Ideen aus der Machbarkeitsstudie, aus den Expertenworkshops Nexus Wissenschaft sowie dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (INSEK) in die Umsetzung zu bringen.
Wohnungsnot lindern mithilfe des Landes
In einem Exklusiv-Panel auf der Polis-Hauptbühne sprach Daniel Sieveke (Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen) über die Themen Wohnraumförderung und Bau.Land.Leben, das Instrumentarium zur Baulandmobilisierung des Landes. Gemeinsam mit Eric Schütz (Geschäftsführer, Gerling & Schütz und Investor in Troisdorf) und Stefan Wismann (Geschäftsführer, Wohn + Stadtbau GmbH Münster) stellte er zwei erfolgreiche Projekte vor: Das neu entstandene Quartier „Carré verde“ auf einer alten Bahnbrache in Troisdorf und die Konversion von den ehemaligen Kasernenstandorten Oxford und York in Münster.
Im Projekt „Carré verde“ fand die Stadt Troisdorf mit Unterstützung der nordrhein-westfälischen Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ einen ortsansässigen Investor, der einen Mix aus 42% geförderten Wohnungen und 58% Eigentumswohnungen baut – innenstadtnah und mit guter Verkehrsanbindung.
Auch auf den ehemaligen Kasernengeländen Oxford und York in Münster ist das zentrale Anliegen des städtischen Wohnungsunternehmens die Realisierung von bezahlbarem und attraktivem Wohnraum. Die stadteigene Gesellschaft „Wohn + Stadtbau“ schafft geförderten und gleichzeitig lebendigen und vielfältigen Wohnraum für Familien, Paare und Alleinstehende und legt dabei Wert auf Frei-, Grün- und Gemeinschaftsräume.
Nachhaltigkeit und Flächenrecycling
Am ersten Messetag nutzten kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus dem Rheinischen Revier sowie die Expertinnen und Experten der Perspektive.Struktur.Wandel GmbH das Zusammentreffen am Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Polis Convention für einen ergiebigen Austausch zur Nachnutzung ausgewählter Power-Standorte.
Den Programmabschluss am zweiten Messetag bildete ein Vortrag zum Thema Flächenrecycling von Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel (Bereichsleiterin Technik beim AAV). Mit Blick auf den Klimawandel und die Zukunft des Städtebaus wird das Flächenrecycling immer wichtiger. Kosteneffizienz, Ressourcenschonung, zukunftsweisende Gewerbe statt Industriebrachen, lebenswerte Wohnquartiere statt Altlasten-Schandfleck – der AAV unterstützt Kommunen in Nordrhein-Westfalen aktiv bei der Schaffung von neuen Werten und mehr Lebensqualität.
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