Von den Hoesch-Hallen zum Bigge-Campus

Die Hansestadt Attendorn im Kreis Olpe im Sauerland ist besonders für ihre Tropfsteinhöhle, die Atta-Höhle, und ihre Nähe zum Biggesee als beliebtes Naherholungsziel bekannt. Zukünftig will sie aber auch ihre Strahlkraft im Bereich der Wirtschaft und Forschung verstärken: Durch die Entwicklung des Geländes der ehemaligen Hoesch-Hallen am Wassertor, dem künftigen „Bigge-Campus“, möchte die Kommune den Wirtschaftsstandort stärken, insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung sowie der praxisnahen Forschung.

Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Ortsschild

Von Industrieflächen zum multifunktionalen Zukunftsquartier

Die großen Industriehallen wurden in den 1880er Jahren erbaut und von dem Stahl- und Montanunternehmen Hoesch schließlich in den 1980er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Danach befanden sie sich lange in privatem Besitz. Der ehemalige Eigentümer Hermann Seelbach hatte sie 1985 erworben und als eine Art Gründerzentrum Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben aus der Region verschiedene Flächen auf dem Areal zur Verfügung gestellt. 2023 konnte die Stadt sich mit Hermann Seelbach einigen und erwarb die über 26.000 Quadratmeter großen Liegenschaften, die durch ihre zentrale Lage im Ort hohes Potenzial für eine zukunftsfähige Quartiersentwicklung bieten. Nun soll ein neues Kapitel an diesem traditionsreichen Standort geschrieben werden: Geplant ist der Bau einer Universitäts-ähnlichen Lernstätte. Diese soll den Grundstein dafür legen, dass Attendorn durch eine immer engere Verzahnung von Hochschulen und Industrie, von Ausbildung, Forschung und Entwicklung langfristig ein starker Industriestandort in Südwestfalen bleibt.

Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Halle außen
Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Halle Außenansicht
Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Halle innen

Attendorn als Wirtschafts- und Forschungsstandort sichern

Der zukünftige Campus soll gemeinsam mit den Partnern LEWA, Uni Siegen und lokalen Unternehmen betrieben werden und unter anderem Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung, Qualifikation sowie die Förderung von Gründerinnen und Gründern beinhalten und so mithelfen, den Wirtschaftsstandort Attendorn zu sichern. Auch Attendorns Bürgerinnen und Bürger sind bei der Planung gefragt und werden durch verschiedene Beteiligungsformate im weiteren Planungsprozess einbezogen, in denen sie ihre Ideen und Wünsche einbringen können.

Zudem ist das Projekt Teil der REGIONALE 2025 Südwestfalen, einem Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das sich mit der Qualifizierung zukunftsorientierter Entwicklungspotenziale in der Region beschäftigt, um die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu erhöhen.

Weitere Untersuchungen erforderlich

Bau.Land.Partner+ ist ein Unterstützungsinstrument für Kommunen des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und unterstützt die Hansestadt Attendorn bei der weiteren Entwicklung der Fläche. Bau.Land.Partner+ betrachtet Flächen, die nicht wirtschaftlich zu entwickeln sind. Das Programmes unterstützt die   Kommunen mit der notwendigen Planung und Gutachten, um eine Perspektive für den Standort zu entwickeln , und mögliche Risiken für die Kommune aufzudecken. Abgerundet wird das Unterstützungsangebot durch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sowie einem gemeinsamen Gespräch mit potenziellen Fördergebern zu Förderperspektiven..

Für den weiteren Projektverlauf in Attendorn werden nun auf Grundlage einer Rahmenplanung weiterführende Untersuchungen  (u.a. Verkehrsplanung, Lärmgutachten, Rückbau- & Entsorgungskonzept  für aufstehende Gebäude bzw. Prüfung Wiedernutzbarmachung von aufstehenden Gebäuden, Bodenuntersuchungen und eine Artenschutzprüfung 1) beauftragt.

Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Tor
Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Werkräume innen
Attendorn - Ehemalige Hoesch Hallen am Wassertor - Grube außen

Wissenswertes

Das Unterstützungsangebot Bau.Land.Partner+ knüpft da an, wo Bau.Land.Partner aufhört: Auf Basis grundsätzlicher Erkenntnisse zu den Standortperspektiven wird die Kommune bei einem risikoarmen Flächenerwerb unterstützt. So können Städte und Gemeinden Entwicklung aus eigener Hand vorantreiben, wo dies durch die bisherige Eigentümerin oder den Eigentümer nicht möglich ist. Das Unterstützungsangebot betrachtet Flächen, die einen erhöhten Aufklärungsbedarf haben und ohne fundierte Planungen und eine Förderperspektive nicht reaktiviert werden können. Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft der Eigentümerin oder des Eigentümers, die Fläche an die Kommune oder an eine kommunale Tochter zu veräußern.

Unser Auftrag

Hier ist die NRW.URBAN GmbH & Co. KG  tätig für das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ihre Kontaktpersonen

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Projektmanagement

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44379 Dortmund
Tel.: 0231 4341.263

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Klaus-Dieter Buettner

Klaus-Dieter Büttner
Konzepte | Entwicklung

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