Der vorgezogene Kohleausstieg im Rheinischen Revier bis 2030 hat in Erkelenz eine einzigartige Chance geschaffen: Die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath sowie umgebende Flächen bleiben erhalten und werden nicht mehr bergbaulich in Anspruch genommen. Nach Jahren im Vorfeld des Tagebaus stehen diese Orte nun vor der Herausforderung, neu gestaltet und belebt zu werden. Hierauf haben sich der Bund, das Land NRW und RWE in einer politischen Verständigung vom 04.10.2022 geeinigt. Ein Großteil der Bevölkerung ist bereits umgesiedelt, die bestehende Infrastruktur ist veraltet, die Gebäude stehen teils leer. Die zentrale Frage lautet: Wie können diese Dörfer in lebenswerte und zukunftsorientierte Orte transformiert werden? Die Perspektive.Struktur.Wandel GmbH (PSW) koordiniert die Umsetzung der politischen Vereinbarung und unterstützt die Stadt Erkelenz sowie die Tagebauumfeldinitiative für den Tagebau Garzweiler II, den Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten in den Dörfern.

Fünf Dörfer, eine Vision: Orte der Zukunft
Die Vision ist klar: Die fünf Dörfer sollen wiederbelebt und damit zu „Orten der Zukunft“ werden. Geplant sind Wohn- und Arbeitsformen, die den dörflichen Charakter bewahren und gleichzeitig modernen Ansprüchen gerecht werden. Klimaschonende Bauweisen, flächensparende Entwicklungen durch Nutzung des Bestands und ressourcenschonende Konzepte stehen im Fokus. Durch die Einbindung der verbleibenden und zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner durch die Stadt Erkelenz soll ein lebendiges Gemeinschaftsleben entstehen, das die Dörfer in unmittelbarer Nähe zum zukünftigen Garzweiler See attraktiv für kommende Generationen macht.

PSW als Motor des Wandels
Die Perspektive Struktur Wandel GmbH (PSW) spielt eine Schlüsselrolle in diesem Transformationsprozess. Seit Anfang 2024 moderiert die sie eine Reihe von Workshops und Dialogen zwischen der Stadt Erkelenz, dem Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Flächeneigentümerin RWE Power AG und weiteren Akteuren. Mit einer detaillierten Bestandsaufnahme der aktuellen Situation erarbeitet die PSW die Grundlage für ein umfassendes Liegenschaftsmodell. Dieses Modell definiert Prozesse für den Verkauf der Liegenschaften und legt auf Basis der politischen Verständigung die Rahmenbedingungen für die Revitalisierung fest.

Ausblick: Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft
Mit dem Engagement aller Beteiligten und der Expertise von der PSW sollen in den nächsten Monaten die Grundlagen erarbeitet werden, die die Orte mit neuem Leben füllen. Das planerische Entwicklungskonzept soll finalisiert und durch den Rat der Stadt Erkelenz beschlossen werden, Fördermittel sollen beantragt und erste Projekte gestartet werden. Ziel ist es, aus Herausforderungen Chancen zu machen und die Dörfer wiederzubeleben. Eine erfolgreiche Revitalisierung könnte als Vorbild für andere Regionen dienen.

Wissenswertes
Durch die Entscheidung der Bundesregierung zur schrittweisen Beendigung der Kohleverstromung in Deutschland bis zum Jahr 2038 stehen das Land Nordrhein-Westfalen, die Kommunen im Rheinischen Revier und die RWE Power AG vor der Herausforderung, den Strukturwandel in der Region nachhaltig zu bewältigen.
Die Projektgesellschaft Perspektive.Struktur.Wandel GmbH (PSW) wurde von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der RWE Power AG gegründet und widmet sich mit gemischten Teams von NRW.URBAN und RWE der Erarbeitung nachhaltiger Nachnutzungsperspektiven für ausgewählte RWE-Standorte im Rheinischen Revier.
Unser Auftrag
Hier ist die NRW.URBAN GmbH & Co. KG tätig für das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ihre Kontaktperson

Rebekka Austermann
Konzepte | Entwicklung
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Tel.: 0211 54238.224