Ein gemeinsames Investorenauswahlverfahren von Deutsche Bahn, Stadt Wuppertal und BEG NRW für das historische Empfangsgebäude im Rahmen der Landesinitiative „Bau.Land.Leben“ wurde erfolgreich durchgeführt, der Kaufvertrag mit dem Investor wurde geschlossen, der bauantrag wurde an die Stadt überreicht – Sanierung und Wiedernutzung der Gebäude stehen an. DB und Stadt planen selbst auch weitere Investitionen, die Modernisierung der Bahnsteige und deren Umfeld geht weiter.

Zeitschiene

Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Prof. Uwe Schneidewind, haben Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter der DB Station&Service AG sowie Henk Brockmeyer, Geschäftsführer und Carsten Kirchhoff, Handlungsbevollmächtiger seitens der Bahnflächen-EntwicklungsGesellschaft NRW mbH (BEG) am 6. September 2022 den symbolischen Schlüssel für das historische und denkmalgeschützte Empfangsgebäude und die beiden Flügelbauten an Markus Bürger aus Witten übergeben. Am 13. Juli hatten die DB AG und Investor Markus Bürger den Kaufvertrag unterzeichnet. Der Besitz ist Anfang September 2022 auf Markus Bürger übergegangen. Verkauft sind nur die Grundstücksflächen mit den aufstehenden Gebäuden. Die Flächen des Vorplatzes mit darunterliegender Mall sowie die Flächen mit Bahnsteigen und Gleisen bleiben im Eigentum der DB. Die DB hatte im Juli angekündigt, keine Empfangsgebäude mehr zu veräußern. Ausnahmen bilden die Immobilien, zu denen es schon konkrete Vertragsverhandlungen und Zusagen gab – wie im Falle des Wuppertaler Bahnhofsgebäudes.

Gemeinsames Investorenauswahlverfahren

Die DB hat mit Unterstützung der BEG NRW gemeinsam mit der Stadt Wuppertal ein zweistufiges Investorenauswahlverfahren konzipiert und durchgeführt. Zuvor hatte die Stadt Wuppertal auf das ihr seitens der DB eingeräumte Vorkaufsrecht verzichtet. Im Rahmen des Investorenauswahlverfahrens mussten die Interessenten neben Referenzen und dem Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch eine umfassende Projektbeschreibung, Planungen in Grundrissen und Ansichten sowie ein Nutzungskonzept vorlegen. Die eingereichten Vorschläge der Interessenten wurden nach einer Vorprüfung in zwei ganztägigen Sitzungen des Auswahlgremiums aus Vertretern der DB Station&Service AG, der Stadt Wuppertal und der BEG bewertet und Markus Bürger nach der Sitzung zur zweiten Stufe des Verfahrens der Zuschlag erteilt. Zudem kann er umfassende Referenzen der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude vorweisen: So hat Markus Bürger bereits im Jahr 2010 das Empfangsgebäude des Wittener Hauptbahnhofs erworben und anschließend denkmalgerecht und gestalterisch überzeugend saniert. In dem Gebäude gibt es Geschäfte für den Reisendenbedarf (Bäckerei, Convenience usw.). In den Obergeschossen sind Büroräume angesiedelt. Markus Bürger überzeugte das Gremium beim Erwerb des Wuppertaler Empfangsgebäudes mit einem durchdachten, denkmal- und bestandsorientierten Konzept der Sanierung und Nutzung der Gebäude sowie den wirtschaftlichen Kriterien. Die anstehende Sanierung und Wiedernutzung der historischen Gebäude in städtebaulich prominenter Lage ist ein weiterer Baustein der Gesamtentwicklung des Umfelds des Wuppertaler Hauptbahnhofs.

Gesamthafte Bahnhofsumfeldentwicklung Döppersberg wird fortgesetzt

Die Stadt Wuppertal hat im Rahmen des Projekts Döppersberg gemeinsam mit dem Land NRW und privaten Investoren bereits umfangreiche städtebauliche und verkehrliche Aufwertungsmaßnahmen mit einem Projektvolumen von rund 170 Mio. €. umgesetzt, die zu einer deutlichen positiven Entwicklung und der Akzeptanz des Bahnhofsumfelds geführt haben. Die neue Verkehrsschnittstelle mit ZOB auf Höhe der Bahnsteige sowie die darunterliegende B&R- und P&R-Anlage ermöglichen kurze Wege zwischen den Verkehrsträgern. Die barrierefreie Gestaltung des Bereichs von der Innenstadt zur neuen Mall als Bindeglied mit direktem Zugang zur Personenunterführung und den Bahnsteigen setzt städtebauliche Akzente, die weitläufige und großzügige Mall mit fahrgastbezogenen Nutzungen wird von Fahrgästen und Passanten gut angenommen. Die bereits durch die Stadt Wuppertal mit Unterstützung der Städtebauförderung des Landes NRW neu gestalteten Flächen der oberen Vorplätze erhalten mit der Sanierung und der Wiedernutzung des Empfangsgebäudes und der Flügelbauten sowie auch der Bundesbahndirektion weitere Bedeutung als der Ankunftsort für Wuppertal.

Oberbürgermeister Prof. Uwe Schneidewind: „Mit dem neuen Investor schließt sich in exzellenter Weise eine der letzten Lücken am Döppersberg. Besonders freue ich mich über die Qualität der Planung für das historische Bahnhofsgebäude. Im Zusammenspiel mit der Bundesbahndirektion und dem Schwebebahnhof sind damit jetzt für alle Gebäude am Döppersberg sinnvolle und qualitativ hochwertige Nachnutzungen gefunden worden und der Döppersberg kann seiner Aufgabe als Eingangstor in eine multifunktionale Innenstadt gerecht werden.“

Wuppertal Hauptbahnhof: Investor der historischen Bahngebäude übergibt Bauantrag an Stadt Wuppertal

DB investiert weiter am Wuppertaler Hauptbahnhof

Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) rund 15 Millionen Euro in die Bahnsteige und Zugänge des Wuppertaler Hauptbahnhof investiert. Den S-Bahnsteig an Gleis 4/5 hat die DB vollständig erneuert. Neue Aufzüge an den Gleisen 1 und 2/3 sorgen für barrierefreie Zugänge zu den Bahnsteigen. An Gleis 1 ist auch der Bahnsteigbelag und die Bahnsteigausstattung erneuert worden. Die Personenunterführung wurde an das architektonische Bild der Mall angepasst. Bequeme Sitzmöglichkeiten in der Mall sorgen für eine bessere Aufenthaltsqualität. Weitere Modernisierungen sind derzeit am Dach des Hausbahnsteigs geplant. Hier befindet sich die DB noch in der Planung. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn mehr als 2,5 Millionen Euro in die Dacherneuerung. „In Wuppertal passt das Gesamtkonzept“, so Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter der DB Station&Service AG. „Ein moderner Bahnhof mit kurzen Wegen und einer innovativen Reisendeninformation. Durch den Verkauf der historischen Bahngebäude besteht die Chance, den Bahnhof nochmal aufzuwerten. So können wir es gemeinsam schaffen, mehr Menschen für die klimafreundliche Bahn zu gewinnen.“ Das zentrale Fundbüro der Deutschen Bahn in Wuppertal erhält im Rahmen des Neuerwerbs einen neuen Standort. Ein modernes Fundbüro soll am Hagener Hauptbahnhof entstehen. Hier sind noch vielfältige bauliche Änderungen notwendig, bevor der Umzug von Wuppertal nach Hagen stattfinden kann.

Konzept für Empfangsgebäude und Flügelbauten

Das Konzept von Markus Bürger sieht eine denkmal- und bestandsorientierte Sanierung und Entwicklung der stadtbildprägenden und teils denkmalgeschützten Gebäude vor. Dabei sollen moderne Nutzflächen mit attraktiven Nutzungen geschaffen werden, die der besonderen Lage und Qualität des Standorts gerecht werden und zu einer weiteren Aufwertung und Belebung des Döppersbergs beitragen. Für die Erdgeschosse sind vorrangig Gastronomie und Dienstleistungsnutzungen vorgesehen, die Obergeschosse sollen moderne Büro- und Praxisflächen bieten. Mit Besitzübergang können auch die konkreten Interessentengespräche beginnen. (siehe Medienpaket und Faktenblätter unten). Zitat Markus Bürger: „Es gilt das Gebäudeensemble wieder zu „altem Glanz“ zu führen und durch das Setzen von architektonischen und emotionalen Akzenten die Identifikation mit dem Hauptbahnhof Wuppertal bei den Wuppertalern, den Touristen und Gästen der Stadt, aber auch und nicht zuletzt bei jedem Fahrgast der Deutschen Bahn zu schaffen und auszubauen. Für die Reisenden stellt der sanierte HBF Bahnhof Wuppertal den perfekten Einklang von Vergangenheit und Zukunft dar:

100% Mobilität und Reisekomfort
100% Services, Erlebnis und Emotionalität
100% Flexibilität und Nutzungsmix
100% Nachhaltigkeit und Qualität
100% Wuppertal

Wissenswertes

Bahnflächenentwicklung braucht Spezialwissen, Erfahrung und Zeit. Bau.Land.Bahn bündelt die Bahnimmobilien-Kompetenz aus 20 Jahren Bahnflächenentwicklung im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen und der DB Netz AG. Tausende Hektar nicht betriebsnotwendiger Liegenschaften wurden der kommunalen Planungshoheit zugänglich und zur Stadtentwicklung im Innern genutzt.

Heute begleitet Bau.Land.Bahn Sonderprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen. Zudem verschafft das Unterstützungsangebot Städten und Gemeinden Klarheit darüber, welche Entwicklungspotenziale auf den Bahnliegenschaften aktuell bestehen, welche rechtlichen und technischen Erfordernisse zu klären sind, ob Fördermittel-Kombinationen Stadtentwicklung-Verkehr möglich sind und ob gutachterliche Untersuchungen eingeleitet werden können.

Unser Auftrag

Hier ist die NRW.URBAN-Projektgesellschaft BEG NRW tätig im Auftrag des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Bahn.

Ihre Kontaktperson

Carsten Kirchhoff, NRW.URBAN

Carsten Kirchhoff
Konzepte | Entwicklung

Fritz-Vomfelde-Straße 10
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Tel.: 0231 4341.272

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