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BeitragJournal 02/21Projektmanagement

Schaufenster der Energiewende

By 28. Juli 2021September 13th, 2021Keine Kommentare

Ein Schwimmbad am Wasserturm in Alsdorf

Nach Auswertung eines Wirtschaftlichkeitsgutachtens der Gemeindeprüfanstalt NRW stand für die Stadt Alsdorf im Mai 2019 fest: Eine rentable Sanierung des beliebten Schwimmbades an der Luisenstraße ist nicht möglich. Da bot sich die Gelegenheit, ein von NRW.URBAN im Rahmen des Grundstücksfonds NRW treuhänderisch verwaltetes Grundstück rund um den sanierten Wasserturm in Alsdorf-Mitte zu erwerben. Damit eröffnet sich der Stadt nicht nur die Möglichkeit, ein neues Hallenbad in attraktiver Lage zu errichten, sondern auch städtebauliche Bezüge und Grünfl.chen rund um den Turm weiterzuentwickeln.

Auf dem Weg zum starken Quartier

Der geplante Hallenbadersatzbau auf dem Anna-Gelände ergänzt bereits vorhandene soziale, kulturelle und sportliche Infrastruktureinrichtungen. „Er stellt die konsequente Fortführung der dort in den letzten Jahren von Seiten der Stadt verfolgten Entwicklungsziele dar“, sagt Susanne Lo Cicero-Marenberg, Technische Beigeordnete der Stadt Alsdorf. Auf den ehemaligen Grundstücksfondsflächen in Alsdorf wurden in den vergangenen Jahren bereits ergänzend zu einer Einfamilienhaussiedlung, die vor circa 15 Jahren gebaut wurde, Geschosswohnungen realisiert – ein nachhaltiger Umgang mit Flächen und die Bezahlbarkeit von neuem Wohnraum standen dabei im Vordergrund.

„Das Kultur- und Bildungszentrum KuBiZ mit Gymnasium und Realschule unter Einbeziehung des Baudenkmals Kraftzentrale, die Grundschule Alsdorf-Mitte, die Kindertagesstätte im Familienzentrum Anna, der geplante Bau einer Jugendkunstschule, das Energeticon als Energieerlebnismuseum und außerschulischer Lernort – demnächst auch Tourist-Info für den Aachener Nordraum – sowie der nördlich am Kreisverkehr Herzogenrather Straße anschließende Sportplatz für den Schul- und Breitensport bilden eine neue Bildungs-, Kultur- und Freizeitachse.“ Dieses gebündelte Angebot auf dem Anna-Gelände werde sich nicht nur positiv auf das umgebende Quartier Alsdorf-Mitte auswirken, sondern ins gesamte Stadtgebiet und darüber hinaus ausstrahlen. Der Neubau des Hallenbads baue folgerichtig auf den Entwicklungszielen des Integrierten Handlungskonzeptes „Soziale Stadt Alsdorf-Mitte“ sowie des Integrierten Handlungskonzeptes 2020 „Starkes Quartier – Alsdorf-Mitte“ auf und könne diese inhaltlich und städtebaulich weiter vervollständigen.

Ein Schwimmbad direkt am Baudenkmal Wasserturm: Susanne Lo Cicero-Marenberg sieht in den geplanten Außenaufenthaltsbereichen – einer Liegewiese und einer Außenterrasse – eine Ergänzung mit besonderer Qualität zu den hochwertigen Freiraumbereichen des Annaparks. Für das Hallenbad ist ein nachhaltiges Energiekonzept geplant. Die Energieversorgung des Neubaus ist Bestandteil eines von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier zur Strukturhilfe des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen empfohlenen Förderprojektes „Energielandschaft AnnA 4.0“.

Das Gelände des Annaparks in Alsdorf mit dem alten Wasserturm, der Landmarke und Symbol für ein nachhaltiges Energiekonzept ist.

Dritter Stern für „AnnA 4.0“

Mitte Juni 2021 wurde das Projekt mit dem dritten Stern ausgezeichnet – zur großen Freude von Thomas König, Geschäftsführer der Energeticon gGmbH und Sprecher der Projektgemeinschaft „AnnA 4.0“. Gemeinsam mit den Stadtwerken Alsdorf, dem VABW Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung e. V. und der Stadt Alsdorf macht sich das „Energeticon“ – ein Energieerlebnismuseum der besonderen Art – dafür stark, ein nachhaltiges Energiekonzept für die Kopplung von Gebäuden mit unterschiedlichen bauphysikalischen Standards im Annapark zu entwickeln. „Wir wollen langfristig den Netzbezug von Strom und Wärme auf ein Minimum reduzieren und mittels Solaranlagen und eines Blockheizkraftwerks sowie durch Grubenwasserthermie und Windkraft unabhängig werden“, erläutert Thomas König. Ein zentraler Energiespeicher, die Verteilung über einen Energie-Hub und die digitale Vernetzung über Internet-of-Things-Geräte sollen den Weg zur energieautarken Versorgung ebnen. Thomas König ergänzt: „Die Ausstellung und die Projekte des Energeticon vermitteln die Geschichte der Energiegewinnung vom atomar-fossilen bis zum regenerativen Zeitalter. In Zukunft können wir ganz anschaulich vor Ort zeigen, wie die Energiewende gelingt.“

Energie zum Miterleben und Anfassen

Zum Beispiel könnte das Blockheizkraftwerk als „gläserne“ Energiezentrale in die Ausstellung integriert werden, die Rotorblätter und die Gondel eines Windrads sollen vor Ort die Dimension dieser Anlagen ins Bewusstsein rücken, während die Besucherinnen und Besucher im 3-D-Kino mit VR-Brillen Reparaturarbeiten an einer Windkraftanlage in luftiger Höhe miterleben können. Die „Energielandschaft AnnA 4.0“: ein Schaufenster der Energiewende!

Die Projektgemeinschaft hat sich außerdem der Stärkung des lokalen Arbeitsmarktes verschrieben. Der Weiterbildungsträger VABW möchte in Kooperation mit den Projektpartnern im IoT-Lab berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur digitalen Vernetzung und zur nachhaltigen Energiegewinnung durchführen.

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