
V.l.n.r.: Carsten Kirchhoff (Handlungsbevollmächtigter, BEG BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW), Dimitrios Axourgos (Bürgermeister der Stadt Schwerte), Stephan Boleslawsky (Leiter Regionalbereich West, DB InfraGO Personenbahnhöfe), Jan Sommer (Abteilungsleiter Gebäudemanagement, Stadt Schwerte), Bild: Martin Steffen
Unterzeichnung der Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung
Die Deutsche Bahn und die Stadt Schwerte (Ruhr) haben gestern die Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung für den Bahnhof unterzeichnet. Dimitrios Axourgos, Bürgermeister der Stadt Schwerte und Stephan Boleslawsky, Leiter des Regionalbereichs West der DB InfraGO Personenbahnhöfe haben die Vereinbarung im Rathaus abgeschlossen. Bei der Unterzeichnung waren auch Carsten Kirchhoff, Handlungsbevollmächtigter der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) und Jan Sommer, Abteilungsleiter Gebäudemanagement der Stadt Schwerte, dabei. Damit kann die Planung für die denkmalgerechte Sanierung des Bahnhofsgebäudes starten.
Bürgermeister Dimitrios Axourgos: „Wir freuen uns sehr, im Rahmen des Programms „Schöner ankommen in NRW“ die Gelegenheit zu bekommen, die Sanierung und Wiederbelebung des Bahnhofsgebäudes Schwerte mitzugestalten und zu unterstützen. Mit der Einbringung der Städtebaufördermittel über die Stadt Schwerte sowie eigener Nutzungen im Gebäude wird das Empfangsgebäude endlich als letzter Baustein der Bahnhofsentwicklung umgesetzt. Wir schaffen damit eine städtebauliche Visitenkarte für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste unserer Stadt. Wir schaffen zudem einen neuen attraktiven Ort für die Jugend- und Kulturarbeit an zentraler Stelle der Stadt, der vielen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Wir bedanken uns bei der DB, dem Land NRW und der BEG für die konstruktive Zusammenarbeit im Rahmen des Planungsprozesses sowie die Fördermittel der Städtebauförderung und des NWL für die RadStation.“
Stephan Boleslawsky: „Wer freundlich empfangen wird, fühlt sich wohl. Das gilt auch beim Thema Mobilität. Unsere Bahnhöfe attraktiv zu gestalten, zu vernetzten und zu intelligenten Knotenpunkten zu entwickeln, ist unser Beitrag zur Mobilitätswende. Dies gelingt am besten in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen. Hier in Schwerte haben wir gemeinsam mit der Stadt und der BEG ein Konzept entwickelt, um den Bahnhof wiederzubeleben. Damit wollen wir mehr Menschen von der klimafreundlichen Schiene überzeugen und den öffentlichen Nahverkehr, Fahrrad und Elektromobilität voranbringen. Wir danken dem Land NRW, der Stadt Schwerte und der BEG für die vertrauensvolle und konstruktive
Kooperation.“
Carsten Kirchhoff: „Die Stadt Schwerte hat sich als eine der ersten Kommunen entschieden, an dem Programm „Schöner ankommen in NRW“ teilzunehmen. Wir haben als gemeinsame Tochtergesellschaft des Landes NRW und der DB InfraGO gemeinsam mit der DB und der Stadt Schwerte den ersten Informations-, Workshop- und Planungsprozess durchgeführt, in dessen Rahmen ein denkmalgerechtes Sanierungs- und Nutzungskonzept erarbeitet wurde. Dabei wurden auch die noch erhaltenen, aber verdeckten historischen Qualitäten des Gebäudes herausgearbeitet. Mit Beauftragung der konkreten Architekten- und Fachplanungsleistungen konnten die Planungsansätze ausgearbeitet, Kosten ermittelt werden und damit die Grundlage der Förderanträge geschaffen werden. Wir freuen uns, diesen gemeinsamen Projektfortschritt erreicht zu haben.“ Finanziert wurde die erste Planungsphase zu je 50% aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes NRW und der DB InfraGO über die BEG.


Bilder: Christian Nielinger
Geplante Maßnahmen am Bahnhof Schwerte
Mit der heute geschlossenen Vereinbarung haben die Beteiligten die Rahmenbedingungen für Umsetzung und damit die Sanierung und den Umbau des Bahnhofsgebäudes fixiert. Vorausgegangen waren der einstimmige Beschluss des Rates der Stadt im Juni 2025 und die erste Bewilligung von Städtebaufördermitteln. Das gesamte Bahnhofsgebäude soll denkmalgerecht saniert werden. Dazu zählen zum einen die Erneuerung des Dachs und der Fassade, Fenster und Türen. Zum anderen sollen auch die Innenräume komplett umgebaut und modernisiert werden: Von der Elektrotechnik bis zum Heizsystem bringen die Baufachleute alles auf Vordermann. Die Empfangshalle und der Eingangsbereich werden von Einbauten befreit und attraktiv neugestaltet. An der Empfangshalle finden Reisende zukünftig eine Bäckerei in attraktiven Räumlichkeiten mit freigelegten historischen Decken, ein Reisezentrum, ein öffentliches WC sowie eine Bahnhofsbuchhandlung. Das Rundbogenfenster im Bereich der Bäckerei zum Vorplatz wird erneuert und ein Zugang zum neuen Außenbereich für die Bäckerei geschaffen.
Die Stadt Schwerte wird die heute leerstehenden Flächen im linken und rechten Teil des Gebäudes für eigene Gemeinbedarfszwecke nutzen und dort mit Unterstützung der Städtebauförderung ein Jugendzentrum, Mehrzweck- und Proberäume einrichten sowie mit Unterstützung des Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) die bestehende RadStation modernisieren.
Aktuell gehen Stadt und DB davon aus, dass die Arbeiten Ende 2027 starten können. Der Abschluss der Erneuerung ist nach aktueller Planung im Jahr 2029 vorgesehen. Mit der Vereinbarung legen die Beteiligten auch die Finanzierung fest. Die Investitionen in Höhe von rund 13 Mio. Euro werden aus einem Finanzierungmix getragen maßgeblich aus Mitteln der Städtebauförderung, der DB, der Stadt Schwerte und des Nahverkehrs Westfalen-Lippe. Das Bahnhofsgebäude vervollständigt nunmehr die ganzheitliche Entwicklung am Bahnhof Schwerte: Die DB InfraGO hatte bereits die Bahnsteige umfassend modernisiert und die Stadt Schwerte gemeinsam mit der BEG die Planung und Umsetzung der Umfeldentwicklung mit neuem Vorplatz und neuer Verkehrsschnittstelle gemeistert.
Wissenswertes
„Schöner Ankommen in NRW“ ist ein Programm im Rahmen der Initiative Bau.Land.Bahn. Es handelt sich dabei um ein Unterstützungsangebot für Kommunen des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und begleitet Sonderprogramme des Landes. Zudem verschafft das Unterstützungsangebot Städten und Gemeinden Klarheit darüber, welche Entwicklungspotenziale auf den Bahnliegenschaften aktuell bestehen, welche rechtlichen und technischen Erfordernisse zu klären sind, ob Fördermittel-Kombinationen Stadtentwicklung-Verkehr möglich sind und ob gutachterliche Untersuchungen eingeleitet werden können.

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