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Journal 2/23

Sharing meets Öffis – Die WienMobil Stationen der Wiener Linien

By 2. Oktober 2023Keine Kommentare
Mobile Freiheit – WienMobil ©Severin Wurnig
Bilder: ©Severin Wurnig
Ein Gastbeitrag von Daniela Wieser und Leonie Schöch

Die Wiener Linien sind bekannt für ein gut ausgestaltetes öffentliches Verkehrsnetz. Darüber hinaus wird aber auch an ergänzenden Angeboten gearbeitet. Die Wiener Linien verstehen sich als Mobilitätsdrehscheibe und erweitern dementsprechend ihr Angebotsportfolio. Mittwoch mit dem Rad zur Arbeit, am Donnerstag mit der U-Bahn in die Stadt zum Shoppen und am Wochenende mit dem Auto zur Oma aufs Land? Ein solches multimodales Mobilitätsverhalten kann mittlerweile in vielen Städten ohne den Besitz eines eigenen PKW verwirklicht werden. Möglich ist das durch ein flächendeckendes und zuverlässiges öffentliches Verkehrsnetz, ergänzt durch ein erweitertes Mobilitätsangebot. Für manche Anlässe sind öffentliche Verkehrsmittel nämlich nicht die beste Wahl, dann kann man auf zahlreiche weitere Angebote zurückgreifen.

Mobile Freiheit – WienMobil

Unter der Dachmarke WienMobil werden daher digitale Services mit Angeboten im öffentlichen Raum vernetzt. Neben der fortschreitenden digitalen Integration wird auch das Angebot an Sharing-Services flächendeckend ausgebaut. Für eine optimale Verknüpfung dieser Angebote mit dem öffentlichen Verkehr, gibt es die WienMobil Stationen. Zu den Angeboten gehören neben Verkehrsmitteln wie Bike- und Carsharing oder E-Scooter auch zusätzliche Services wie Radservicestationen, teilweise auch Rad- & Paketboxen. Die Angebote variieren je nach Lage und örtlichen Gegebenheiten und lokalen Bedarfen. Die WienMobil Stationen tragen damit direkt zu den Zielen der Stadt Wien bei.

WienMobil Stationen – vom Pilotprojekt zur flächendeckenden Ausrollung

Gestartet haben die Wiener Linien mit der Umsetzung der ersten WienMobil Station im Jahr 2018, im Rahmen eines geförderten Projektes. Basierend auf den Ergebnissen dieser Pilotstation wurde eine weitere Ausrollung von WienMobil Stationen auf die ganze Stadt, im Auftrag und finanziert durch die Stadt Wien, als Teil der Daseinsvorsorge durch die Wiener Linien gestartet.

Grundlegende Faktoren für eine flächendeckende Umsetzung waren jedoch die Schaffung und Beauftragung des neuen wienweiten Bikesharing WienMobil Rad und des standortbasierten E-Carsharings WienMobil Auto durch die Wiener Linien. Diese beiden Elemente bilden die Basis einer jeder der 100 WienMobil Stationen, wirken sogenannten Insellösungen entgegen und sorgen für ein einheitliches Angebot für alle Nutzerinnen und Nutzer in der gesamten Stadt. Um ein gesamtheitliches System zu ermöglichen, wurden die Standorte der WienMobil Stationen mit dem Ausbau der Bike- und Carsharing-Systeme gesamtheitlich geplant.

Die WienMobil Stationen der Wiener Linien, ©Severin Wurnig

Vielfältige Betreiber-Kooperationen

Die Betreiber und Angebote der WienMobil Stationen sind vielfältig: Für WienMobil Rad ist „nextbike by Tier“ zuständig, die das neue Bikesharing-Netz mit über 200 Stationen und 3.000 Rädern im Auftrag der Wiener Linien seit Frühling 2022 betreiben. Seit Herbst 2022 ist sharetoo by Porsche Bank für das standortbasierte E-Carsharing WienMobil Auto, mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen, zuständig. Für weitere Angebote wie Radservicestationen und auch einen Pilotversuch von eigens reservierten Stellplätzen für free floating Carsharing (außerhalb der Geschäftsgebiete) arbeiten die Wiener Linien mit Kooperationspartnern zusammen. Zusätzlich wird seit Kurzem, in ausgewählten Stadtentwicklungsgebieten, die Einbindung von E-Lastenfahrrädern an WienMobil Stationen getestet.

Die Akzeptanz der WienMobil Stationen wird derzeit anhand der Nutzung der einzelnen Angebote gemessen. Im ersten Betriebsjahr verzeichnete WienMobil Rad bereits über 90.000 Anmeldungen und etwa 300.000 Entleihungen. Besonders begehrte Standorte waren Transitknotenpunkte und zentrale Plätze. WienMobil Auto verzeichnet mit mehr als 23.000 Buchungen durchschnittlich 1,8 Buchungen pro Tag und Auto.

In den nächsten Jahren konzentriert sich Wien auf die Evaluierung der WienMobil Stationen, Entscheidungen über einen Ausbau werden langfristig getroffen. Fix sind bereits zusätzliche WienMobil Stationen, die durch sogenannte „Dritte“ wie zum Beispiel Immobilienentwickler in Stadtentwicklungsgebieten finanziert und durch die Wiener Linien umgesetzt werden.

Die Autorinnen

Daniela Wieser ist bei den Wiener Linien als Referatsleiterin für Multimodale Mobilitätssteuerung zuständig. Leonie Schöch verantwortet im Referat Multimodale Mobilitätssteuerung die Wien- Mobil Stationen. Gemeinsam arbeitet das Team sowohl an an der Implementierung der Mobilitätsstationen, als auch an der vertieften Verankerung einer nachhaltigen Mobilität in politischen Prozessen.

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