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BeitragJournal 2/22Konzepte | Entwicklung

Kreative Köpfe für starke Projekte – Teams gestalten den Strukturwandel im Rheinischen Revier

By 7. Oktober 2022Oktober 23rd, 2024No Comments7 Minuten Lesezeit
Gemeinsam für nachhaltige Projekte mit Puls und Seele – der Kohleausstieg im Rheinischen Revier fordert zukunftsweisende Maßnahmen, (v.l.) David Liepold, Inga Driller, Ulrike Holtel.
Fotos: Martin Steffen

Von den Kolleginnen und Kollegen werden wir manchmal liebevoll ‚die Kreativabteilung‘ genannt“, stellt Raumplaner David Liepold seinen Arbeitsbereich „Konzepte | Entwicklung“ bei NRW.URBAN vor. Diese Kreativität ist in einem Jahrhundertprojekt jetzt besonders gefragt: bei der Entwicklung von Ideen, Chancen und neuen Räumen für das Rheinische Revier, das am Beginn eines einschneidenden Strukturwandels steht. Erfahrung mit kreativen Prozessen wie Strukturkonzepten und städtebaulichen Rahmenplänen bringt David Liepold bereits aus drei Jahren Tätigkeit bei der BEG mit. Von Anfang an bei einem so umfassenden und herausfordernden Projekt wie RR – also: Rheinisches Revier – dabei zu sein, das ist für ihn neu und spannend.

Eine Jahrhundertchance

Zum Hintergrund: Der beschleunigte Kohleausstieg ist für das Rheinische Braunkohlerevier eine enorme strukturpolitische Herausforderung. Zugleich bietet sich für das Rheinische Revier die Jahrhundertchance, zur europäischen Modellregion für Energieversorgungs- und Ressourcensicherheit zu werden. Das Team von NRW.URBAN ist daran maßgeblich beteiligt.

Seine Kreativität konnte David Liepold in der neu gegründeten Starke Projekte GmbH zunächst bei vorbereitenden Planungen für verschiedene Fachausschüsse ausspielen. Inzwischen betreut er einzelne Projekte in fünf Kommunen. Und das tut er natürlich nicht allein, sondern gemeinsam mit einer erfahrenen Kollegin an der Seite und mit einem starken Team im Hintergrund. „Ich finde das Tandem-Prinzip bei NRW.URBAN ausgesprochen gelungen“, sagt er. Berufseinsteiger arbeiten dabei eng mit erfahrenen Kollegen zusammen, eine Person lenkt das Projekt, die andere Person fährt sozusagen als „Co-Pilot“ mit, kann aber jeder Zeit auch das Steuer übernehmen.

Gemeinsam für nachhaltige Projekte mit Puls und Seele – der Kohleausstieg im Rheinischen Revier fordert zukunftsweisende Maßnahmen, Tobias Schäfer und Eva Hoch
Gemeinsam für nachhaltige Projekte mit Puls und Seele – der Kohleausstieg im Rheinischen Revier fordert zukunftsweisende Maßnahmen, Valerie Milicevic

Nachhaltigkeit in all ihren Facetten

Eine solche Person mit langjähriger Expertise ist Ulrike Holtel. Die Geographin ist ebenfalls im Bereich „Konzepte | Entwicklung“ tätig. Sie bringt über 20 Jahre Erfahrung im Flächenrecycling mit und ist ebenfalls über die Fusion von BEG und NRW.URBAN ins Starke-Projekte-Team gekommen. Gemeinsam mit Valerie Milicevic, die am Standort Düsseldorf die „Kreativen“ unterstützt, und mit Barbara Eickelkamp, der Leiterin des Bereichs „Konzepte | Entwicklung“, hat sie effektive Angebote zur Projektqualifizierung für die betroffenen Kommunen entwickelt – von der dezidierten Beratung bis zur Beschaffung von Gutachterleistungen. Inzwischen ist Ulrike Holtel ebenfalls in konkrete Stadtprojekte involviert. „Wir beraten die Kommunen, beschaffen Planungsleistungen und entlasten die Kommunen zeitlich und personell – wird sind erster Ansprechpartner, wenn es um eine Analyse geht, was überhaupt benötigt wird“, erläutert sie. „Die Projekte im Rheinischen Revier zielen auf Nachhaltigkeit mit all ihren Facetten ab. Nicht nur die wegbrechende Wirtschaftskraft muss möglichst nahtlos ersetzt werden, auch die Grundlagen für attraktive, zukunftsfähige Wohn- und Lebensbedingungen müssen geschaffen werden. Wir haben die Chance, die Flächen dafür zur Verfügung zu stellen. Das mache ich seit 20 Jahren in anderen Projekten, und ich fühle mich in diesem Job genau richtig.“

Kommunikative Schaltzentrale

Seit September 2021 ergänzt Eva Hoch den Bereich „Konzepte | Entwicklung“ bei NRW.URBAN. Auch sie ist Geographin und hat zuvor viele Jahre bei der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft gearbeitet. Die Abwicklung und das Controlling großer Projekte sind ihre Leidenschaft. Gemeinsam mit Tobias Schäfer managt sie die Geschäftsstelle der Starke Projekte GmbH. Bei den beiden laufen die Fäden vieler Projekte zusammen, sie stehen im ständigen Austausch mit den Kommunen. Eva Hoch: „Aktuell bereiten wir ein Dialogverfahren mit den Kommunen vor, unser Tandem war dabei bisher extrem erfolgreich, das motiviert enorm.“ Mit nahezu allen Anrainer- Kommunen konnte eine Zusammenarbeit vereinbart werden.

Ihr „Co-Pilot“ Tobias Schäfer ist Politikwissenschaftler. „Mit dieser Qualifikation bin ich der bunte Hund von NRW.URBAN“, scherzt er. Sein Studiumsschwerpunkt galt dem Bereich „Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit“, die Tätigkeit bei der Starke Projekte GmbH bietet also viele Anknüpfungspunkte. Tobias Schäfer: „Wir unterstützen die Kommunen, ihren Bürgerinnen und Bürgern attraktive Perspektiven für die Zukunft bieten zu können. Das ist mir wichtig. Spannend ist es aber auch, Teil einer europäischen Modellregion zu sein, die später vielleicht auch als Blaupause fü andere Regionen dienen kann.“

Das Rheinische Revier auf der Karte
Gemeinsam für nachhaltige Projekte mit Puls und Seele – der Kohleausstieg im Rheinischen Revier fordert zukunftsweisende Maßnahmen, Tobias Schäfer und Eva Hoch

Wir entwickeln Qualitätsmerkmale und Kriterien, um ausgewählte komplexe RWE-Standorte für eine gewerbliche Entwicklung fit zu machen. Dabei richten wir unser Augenmerk auf regional bezogene Analysen und interkommunale Entwicklungen, damit von einer Flächenentwicklung mehrere benachbarte Kommunen profitieren.

Thomas Fischer-ReinbachProjektmanagement, Perspektive.Struktur.Wandel GmbH

Spannende Schnittstellenarbeit

Inga Driller ist an den großen Kraftwerksstandorten im Rheinischen Revier im Einsatz. Die Geographin arbeitet bei NRW.URBAN im Bereich Projektmanagement und wurde in das Team der von Land und RWE neu gegründeten Gesellschaft Perspektive.Struktur.Wandel integriert. Für eine Person, die noch am Anfang ihrer Karriere steht, ein großer Vertrauensbeweis. Vor zwei Jahren startete sie in den Job bei NRW.URBAN. Das Unternehmen hatte sie zuvor schon als Werkstudentin kennengelernt. „Deshalb begleite ich die Projekte im Rheinischen Revier von Anfang an“, berichtet sie. Sie hat intensiv an der Konzeption der Hilfsmittel für die Kommunen mitgearbeitet, jetzt kümmert sie sich gemeinsam mit Thomas Fischer-Reinbach um Perspektiven für die Tagesanlagen in Hambach und mit Carsten Kirchhoff um Lösungen für das Kraftwerk Bergheim-Niederaußen. Inga Driller: „Besonders diese Schnittstellenarbeit reizt mich – viele Akteure unter einen Hut zu bringen, das ist genau mein Ding.“

Deshalb investiert sie auch sehr viel Energie in die Dialogformate, die den Prozess begleiten. „Wir müssen nutzen, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Politik und Verwaltung das erste Mal nach sehr langer Zeit, ihre Heimat selbst aktiv gestalten können. Über Jahrzehnte hat RWE alles an diesen Standorten dominiert, dann kam ein Beschluss der Bundesregierung, der viele, die direkt oder indirekt von der Braunkohle leben, verunsichert hat. Jetzt gilt es, städtebauliche Qualität und nachhaltige Kriterien zu implementieren. Meiner Ansicht nach darf keine gewerbliche oder industrielle Nachnutzung wieder so einschneidend sein wie die bisherige.

Kraftwerk in Bergheim
Mitarbeitende der Gesellschaft „Perspektive. Struktur.Wandel“ und der Kreisstadt Bergheim auf der Aussichtsplattform des Blocks K am Kraftwerk Niederaußem

INFO

Starke Gesellschaften für den Strukturwandel

Als Teil der Landesinitiative Bau.Land.Leben unterstützt die Starke Projekte GmbH die Kommunen im Rheinischen Revier als zentrale Beschaffungsstelle, um den Weg für innovative Projekte zu ebnen. Projektideen, die dem zu erwartenden Verlust von Arbeitsplätzen entgegenwirken und die zahlreichen städtebaulichen und infrastrukturellen Veränderungen stützen, sollen so möglichst zeitnah in die Umsetzung kommen. Die Starke Projekte GmbH qualifiziert die Projekte, ebnet den Weg zu Fördermitteln aus dem Stadtentwicklungsprogramm oder leitet Mittel aus dem Förderprogramm des Bundes „STARK“ weiter, unterstützt beim Fördermittelmanagement und berät zu Planungen und Gutachten, die für die Vorbereitung der Umsetzung erforderlich
sind.

Gemeinsam mit der RWE Power AG hat das Land Nordrhein-Westfalen eine Gesellschaft gegründet, die sich der Nachnutzung ausgewählter, heute noch genutzter RWE-Standorte widmen wird: die Perspektive.Struktur.Wandel GmbH. Das Land Nordrhein- Westfalen hält 50,1 Prozent, die RWE Power AG 49,9 Prozent an der neuen Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen attraktive Nachnutzungsperspektiven für das Neurather Kraftwerksgelände einschließlich angrenzender Flächen, die frühere Baustellen-Einrichtungsfläche am Kraftwerk Niederaußem und die sogenannten Tagesanlagen des Tagebaus Hambach mit ihren Verwaltungs-, Sozial- und Werkstattgebäuden und Lagerflächen zu entwickeln.

Starke Projekte Zusatz Logo Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Ihr Kontaktpersonen

Eva Hoch
Konzepte | Entwicklung
Starke Projekte GmbH

Fritz-Vomfelde-Straße 10,
40547 Düsseldorf
Tel.: 0211 54234.811

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Tobias Schäfer, NRW.URBAN

Tobias Schäfer
Konzepte | Entwicklung

Fritz-Vomfelde-Straße 10,
40547 Düsseldorf
Tel.: 0211 54234.812

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