Bild: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / Wikimedia Commons

Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Mönchengladbach rückt ins Zentrum eines ehrgeizigen Sanierungsprojekts. Mit Unterstützung des Landesförderprogramms „Schöner ankommen in NRW“ soll es nicht nur denkmalgerecht und funktional modernisiert, sondern auch zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Die Stadt Mönchengladbach beteiligt sich am Landesprogramm, in dessen Rahmen Land, Stadt, DB InfraGO AG und BEG NRW gemeinsam das Sanierungskonzept erarbeiten.

Bereits Mitte Dezember 2024 gab das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen grünes Licht für die Förderfähigkeit des Vorhabens. Bei einem Rundgang durch das Gebäude konnten sich Vertreter aller beteiligten Institutionen ein Bild vom Zustand und den Potenzialen des Bahnhofs machen – und diese sind enorm.

Im Empfangsgebäude schlummert eine riesige Chance

Von außen betrachtet, erleben viele Reisende nur die Bahnhofshalle, den Tunnel und die Bahnsteige. Doch hinter unscheinbaren Türen und verdeckten Bereichen verbirgt sich ein anderes Bild: leerstehende Büroflächen, ungenutzte Aufenthaltsräume, ein stillgelegter Gepäcktunnel und die alte Kantine der Bahnbeschäftigten – allesamt Bereiche mit erheblichem Sanierungsbedarf.

Ein Neun-Punkte-Plan für einen modernen Bahnhof

Kern des Sanierungsprojekts ist ein Neun-Punkte-Plan, der sowohl die optische als auch die funktionale Modernisierung des Hauptbahnhofs umfasst.

Zu den sichtbarsten Maßnahmen gehört die denkmalgerechte Wiederherstellung der Fassade. Die rechteckige Nachkriegsfront soll einer geschwungenen Giebelform gemäß historischen Vorbild weichen, flankiert von kleineren Giebeln an den Seiten. Zudem werden Leerstände revitalisiert, um Platz für Einzelhandel und Gastronomie zu schaffen. Geplant ist, dass sich der Bahnhof mit neuen Ladentüren und Außengastronomie wieder zum Vorplatz hin öffnet – ein wichtiger Schritt für die Belebung des Umfelds.

Weitere Maßnahmen betreffen die technische Ausstattung und versteckte Bereiche wie den Zwischenhof zu den Nachbargebäuden.

Besonders im Fokus steht die Eingangshalle: Eine stilvolle Gewölbedecke soll den Raum prägen und den Bahnhof als repräsentatives Entrée der Stadt hervorheben. Deutlich spürbar für Reisende wird auch die Aufwertung der Personenunterführung zu den Bahnsteigen sein.

Das Empfangsgebäude liegt zudem zwischen weiteren erheblichen Projekten zur Aufwertung: Einerseits hat die Stadt Mönchengladbach bereits mit Städtebau- und Verkehrsförderung des Landes NRW und des VRR den ZOB und den Bahnhofsvorplatz neu gebaut und andererseits investiert die DB InfraGO AG in die Modernisierung der Bahnsteige und plant mittelfristig auch die Sanierung der Gleishalle über den Bahnsteigen.

Nächste Schritte zum Empfangsgebäude

Darüber hinaus wird das Vorhaben im Kontext der weiter fortgeschrittenen Planungen für den Südausgang am Willy-Brandt-Platz mit dem MobilHub 4.0 betrachtet. Hierbei geht es um eine verbesserte Verknüpfung von Bus, Bahn und Radverkehr sowie um eine zukunftsweisende Mobilitätsinfrastruktur für die Stadt Krefeld.

Ein Zeichen für moderne Bahnhofsgestaltung

Die Ausschreibung der Architektenleistungen ist erfolgt und die ersten Schritte zur Untersuchung der Bausubstanz sind gemacht, die Ausschreibung der Fachplanungen folgen. Ziel ist die Erarbeitung von Varianten zur Sanierung und Nutzung des Empfangsgebäudes. Auf ihrer Basis wird eine zweite Förderkonferenz die finale Sanierungsvariante bestimmen. Der Baubeginn könnte frühestens Ende 2026 erfolgen.

Wissenswertes

Nach drei erfolgreichen Empfangsgebäude-Programmen des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten mit dem Förderprogramm „Schöner ankommen in NRW“ für Empfangsgebäude im Eigentum der DB InfraGO AG Kommunen eine Perspektive für die gestalterische Aufwertung, die städtebauliche Entwicklung und die Reduzierung des Leerstands dieser besonderen Immobilie an Personenbahnhöfen. Das Land Nordrhein-Westfalen und die DB InfraGO AG haben einen  gemeinsamen Letter of Intent (LOI) zum Förderprogramm geschlossen und 20 Empfangsgebäude für das Programm ausgewählt.

Hintergrund: Das Sonderförderprogramm wurde als Erweiterung der hervorragenden Erfahrung zahlreicher Kommunen mit dem rahmenvertraglich mit der DB InfraGO AG vereinbarten Verfahren der „Empfangsgebäudepakete NRW“ aufgesetzt. Die überwiegende Zahl der Gebäude aus den „Empfangsgebäudepaketen NRW“ ist zwischenzeitlich saniert und stellt wieder eine attraktive „Visitenkarte“ für die Kommunen dar.

Unser Auftrag

Hier ist die NRW.URBAN GmbH & Co. KG tätig für das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Carsten Kirchhoff, NRW.URBAN

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