Interkommunale Zusammenarbeit ermöglicht zukunftsorientierte gewerblich-industrielle Großvorhaben.
Interkommunale Zusammenarbeit im Rheinischen Revier
D ie Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und infrastrukturell gut ausgestatteten Gewerbeflächen in Nordrhein- Westfalen steigt. Insbesondere die Anrainerkommunen der Tagebaustandorte im Rheinischen Revier haben großes Interesse daran, neue Ansiedlungen zu akquirieren und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen, um frühzeitig den Auswirkungen des Strukturwandels begegnen zu können. Gefordert ist bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen, aber auch bei der Reaktivierung oder Erweiterung bestehender Gewerbeflächen, eine möglichst ressourcenschonende und für die Region wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden. Viele direkt benachbarte Kommunen weisen bis heute unabhängig voneinander Gewerbeflächen aus. Deshalb begrüßt das Land Vorhaben, die gezielt und kooperativ Standorte mit möglichst flexibler und effizienter Verkehrsinfrastruktur entwickeln und Synergiepotenziale heben. NRW.URBAN unterstützt kommunale Zusammenschlüsse und hilft Strategien zu entwickeln, die der Nachfrage zukunftsorientierter Unternehmen gerecht werden, aber auch die Ansprüche an die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen, die in der Umgebung gewerblicher Flächenentwicklungen leben.
Geilenkirchen-Lindern
Mit Future Site InWest in die Zukunft
D ie Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und infrastrukturell gut ausgestatteten Gewerbeflächen in Nordrhein- Westfalen steigt. Insbesondere die Anrainerkommunen der Tagebaustandorte im Rheinischen Revier haben großes Interesse daran, neue Ansiedlungen zu akquirieren und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen, um frühzeitig den Auswirkungen des Strukturwandels begegnen zu können. Gefordert ist bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen, aber auch bei der Reaktivierung oder Erweiterung bestehender Gewerbeflächen, eine möglichst ressourcenschonende und für die Region wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden. Viele direkt benachbarte Kommunen weisen bis heute unabhängig voneinander Gewerbeflächen aus. Deshalb begrüßt das Land Vorhaben, die gezielt und kooperativ Standorte mit möglichst flexibler und effizienter Verkehrsinfrastruktur entwickeln und Synergiepotenziale heben. NRW.URBAN unterstützt kommunale Zusammenschlüsse und hilft Strategien zu entwickeln, die der Nachfrage zukunftsorientierter Unternehmen gerecht werden, aber auch die Ansprüche an die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen, die in der Umgebung gewerblicher Flächenentwicklungen leben.
Mehr als zwei Jahrzehnte war es still um eine der größten strategischen Entwicklungsflächen Nordrhein-Westfalens – die sogenannten LEP VI-Fläche in Geilenkirchen-Lindern. „Durch die Aktivitäten der Landesregierung, den Strukturwandel im Rheinischen Revier voranzutreiben, hat die Entwicklung jetzt eine überraschende und erfreuliche Wendung genommen“, sagt Daniela Ritzerfeld, Bürgermeisterin von Geilenkirchen. Das 240 Hektar große Gebiet zwischen Lindern, Randerath und Brachelen ist im Landesentwicklungsplan NRW für landesbedeutsame und besonders zukunftsorientierte gewerblichindustrielle Großvorhaben vorgesehen. Im Juli 2021 haben die Beteiligten die interkommunale Entwicklungsgesellschaft Future Site InWest, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg und NRW.URBAN gemanagt wird, gegründet. In einem rund einjährigen Prozess, der auf regionaler Ebene von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg organisiert und unter maßgeblicher Beteiligung der drei unmittelbar tangierten Städte Geilenkirchen, Hückelhoven und Heinsberg sowie weiterer Fachexperten durchgeführt wurde, entstanden Szenarien für die Entwicklung und künftige Vermarktung des riesigen Areals. Landrat Stephan Pusch: „Wir streben ein innovatives Flächenangebot für flächenintensive industrielle Großvorhaben an. Dabei schauen wir für die Akquise geeigneter Unternehmen weit über die Grenzen der Region hinaus.“ Nicht nur eine nationale, sondern vor allem auch eine internationale Positionierung ist das Ziel. Er sieht Potenziale in innovativen Wirtschaftszweigen wie der Wasserstoffindustrie oder in Transferunternehmen, die Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie Produktionen für eine nachhaltige Landwirtschaft verknüpfen. Bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. „Auch die Akquise von Fördermitteln steht nun an. Eine professionelle Begleitung der Förderverfahren ist durch NRW.URBAN gewährleistet“, sagt Daniela Ritzerfeld.
Bis Ende 2023 soll die Bauleitplanung auf Grundlage eines 50 Hektar-Cluster-Konzepts abgeschlossen sein. Eine besondere Herausforderung wird dabei ein für Unternehmen attraktives und für die Anwohnerinnen und Anwohner verträgliches Verkehrskonzept sein. „Die Region hatte bereits vor der Projektierung des Gewerbegebiets Bedarf an Infrastrukturverbesserungen. Ich sehe in einer klugen Planung, die sowohl in der Vergangenheit gewachsene als auch zukünftig entstehende Ansprüche an eine bessere verkehrliche Erschließung löst, eine große Chance“, sagt Stephan Pusch.
Aufgaben NRW.URBAN
2018/19
Projektstudie (Auftraggeber: MWIDE – Ministerium für Wirtschaft, Innovation Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen) mit den Schwerpunkten:
- Regional- und Bauleitplanung
- Erschließung, Infrastruktur und Umwelt
- Kosten und Finanzierung /
- Trägermodell / Grunderwerb
- Profilierung und Vermarktung
Ende 2019 bis Mitte 2021
Vorbereitung der Gründung einer Projektentwicklungsgesellschaft durch WFG des Kreises Heinsberg und NRW.URBAN (Auftrag MWIDE)
ab Juli 2021
Projektentwicklung durch die Future Site InWest Entwicklungsgesellschaft mbH, Management durch WFG des Kreises Heinsberg und NRW.URBAN
Grevenbroich-Neurath/Rommerskirchen
NRW.URBAN klärt auf
„Vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Rheinischen Revier wird im Rahmen einer Projektstudie im Auftrag der Gemeinde Rommerskirchen aktuell durch NRW.URBAN geklärt, ob beziehungsweise unter welchen Voraussetzungen eine Entwicklung einer LEPFläche erfolgen könnte“, erläutert Thomas Fischer-Reinbach, Projektleiter bei NRW.URBAN. Die Erarbeitung der Studie erfolgt in enger Abstimmung mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Grevenbroich, der Gemeinde Rommers kirchen, der Bezirksregierung Düsseldorf und des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die circa 330 Hektar große Fläche nördlich des Kraftwerks Neurath ist einer von vier Standorten, die im Landesentwicklungsplan NRW zur Ansiedlung für flächenintensive industrielle Großvorhaben gesichert sind. „Einbezogen in die Betrachtung wird die 40 Hektar große, südlich angrenzende sogenannte ‚Starterfläche‘ am Kraftwerk Neurath“, erläutert Carsten Friedrich, Leiter des Fachbereichs Planung, Gemeindeentwicklung und Mobilität der Gemeinde Rommerskirchen. „RWE Power hatte die Fläche ursprünglich für eine mögliche Kraftwerkerweiterung vorgesehen. Jetzt gilt es, neu zu denken und ihre Bestimmung neu zu definieren.“
In Kooperation mit der Stadt Grevenbroich will die Gemeinde beste Voraussetzungen schaffen, zukunftsweisende Branchen und Arbeitgeber anzulocken und Gewerbeeinnahmen zu generieren. Denn das Kraftwerk Neurath war über Jahrzehnte für 750 Mitarbeitende ein sicherer Arbeitsplatz, zahlreiche Unternehmen sind direkt oder indirekt von der Braunkohle abhängig. Carsten Friedrich: „Strukturwandel bedeutet, den Menschen in der Region neue Perspektiven zu eröffnen und dabei die ökologischen Rahmenbedingungen zu verbessern.“ Die Projektpartner wollen den Weg für Arbeitsplätze im klimafreundlichen Hochtechnologiesektor ebnen: Unternehmen aus der Batteriezellenentwicklung oder wissenschaftliche und universitäre Start-ups, die Forschung, Entwicklung und Produktion miteinander verknüpfen, wünschen sich die Verantwortlichen.
Ein besonderes Augenmerk gelte auch der Renaturierung der Erft, so Carsten Friedrich. Die Gewinnung der Braunkohle erforderte über Jahrzehnte ein weiträumiges Abpumpen des Grundwassers. Zum Ableiten dieses Grubenwassers, aber auch zum weiteren Hochwasserschutz wurde das Erftbett immer wieder aus- und umgebaut, der Fluss musste mehrfach dem heranrückenden Tagebau weichen. Geht der Tagebau, droht die Erft trocken zu fallen. Um die Attraktivität der Region im Sinne der Naherholung und des Klimaausgleichs zu erhalten, sind Maßnahmen erforderlich, sich dem ursprünglich natürlichen Zustand wieder anzunähern.
Aufgaben NRW.URBAN
- Organisation und Moderation von Arbeitsprozess und Workshops im Rahmen einer Projektstudie
- Vergabe und Steuerung externer Gutachten
- Auswertung der Ergebnisse und Aufzeigen bestehender Risiken
- Erarbeitung einer Strategie zur Sicherung der Fl.chenverfügbarkeit
- Erstellung alternativer Nutzungs- und
- Entwicklungsszenarien sowie erste überschlägige Kosten- und Erlösbetrachtungen
- Aufstellung Ma.nahmenkatalog und Umsetzungsstrategie
Bedburg, Bergheim und Elsdorf
Treuhänderische Erschließung von „BEB 61“
Die Städte Bedburg, Bergheim und Elsdorf beabsichtigen, gemeinsam eine zurzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche an der Bundesautobahn 61 an der Anschlussstelle Bedburg interkommunal zu einem regional bedeutsamen Gewerbegebiet zu entwickeln.
„Die Stadt Bedburg ist in diesem Fall die für diesen Standort zuständige Gemeinde und nimmt bei der Planung, Entwicklung sowie der späteren Erschließung und Vermarktung des Gebietes die federführende Rolle unter den drei Partnern ein“, erläutert Thomas Fischer-Reinbach, Projektleiter bei NRW.URBAN. Die Landesgesellschaft unterstützt die Stadt Bedburg beim Projektmanagement und der Koordination der vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Flächenentwicklung und ist als treuhänderische Erschließungsträgerin beauftragt.
Insgesamt sollen mittelfristig auf 75 Hektar zweckgebundene überregionale gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIBplus) verwirklicht werden. 42,5 Hektar werden im ersten Abschnitt unter dem Arbeitstitel „BEB 61“ in Angriff genommen. Bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Ehrgeiziges Ziel: Die Bauleitplanung soll bereits bis Ende 2021 durchgeführt und der erste Bauabschnitt bis zum Jahr 2023 marktreif erschlossen sein. Den Weg dazu ebneten am 29. Juni 2021 auch die politischen Entscheider: Die Fraktionen von SPD, FWG und CDU schlossen sich in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der Empfehlung der Verwaltung an, die Planungen für das Gebiet an der A61 weiterzuverfolgen.
„Ich bin sehr froh, dass wir die Bedburger Politik nach anfänglicher Skepsis nun mehrheitlich hinter uns versammeln konnten“, sagt Sascha Solbach, Bürgermeister von Bedburg. „Heute sind noch rund 3.000 Bedburgerinnen und Bedburger von insgesamt 25.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Unternehmen beschäftigt, die direkt oder indirekt mit der Braunkohle verbunden sind. Wir benötigen zukunftssichere Arbeitsplatzperspektiven. Der Strukturwandel ist keine fiktive These der Zukunft, sondern bedeutet reale Arbeit im Hier und Jetzt.“
Das Gewerbegebiet „BEB 61“ soll möglichst nachhaltig und ressourcenschonend betrieben werden. Dieses außerordentliche Qualitätsmerkmal des Standortes wollen die Kooperationspartner offensiv bewerben. Um ein Industriegebiet mit „grüner Handschrift“ zu realisieren, beteiligt sich die Stadt Bedburg zudem gemeinsam mit den Städten Eschweiler und Inden an dem Projekt „Faktor X Ressourcen- und Klimaeffizienz in Gewerbe- und Industriegebieten“, das im Rahmen der Qualifizierung im Hinblick auf eine Förderung im SofortprogrammPLUS der Zukunftsagentur Rheinisches Revier bereits den dritten Stern erhalten hat. Die in diesem Projekt noch zu entwickelnden Erkenntnisse sollen in verbindliche Vorgaben eines möglichst ressourcenschonenden Einsatzes beim Bau und Betrieb von Anlagen der Unternehmen einfließen.
Aufgaben NRW.URBAN
- Durchführung Erstgespräche mit Eigentümern
- Moderation des Beteiligungsprozesses
- Erstellung Kooperationsvereinbarung und Businessplan
- treuhänderische Erschließung