Die Perspektive.Struktur.Wandel GmbH (PSW) ist die gemeinsame Gesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der RWE Power AG, um perspektivisch nicht mehr benötigte RWE-Betriebsstandorte schon vor Stilllegung für eine Folgenutzung zu qualifizieren. Die PSW arbeitet dabei eng mit den jeweiligen Kommunen und wesentlichen Stakeholdern zusammen, um bereits zu einem frühen Zeitpunkt eine hohe Akzeptanz bei der Formulierung der künftigen Nutzungsziele zu erreichen. Zu den zukünftigen Konversionsflächen gehören bereits zeitnah bebaubare sogenannte „Starterflächen“ auf dem Neurather Kraftwerksgelände, am Kraftwerk Niederaußem, am ehemaligen Kraftwerk Frimmersdorf, auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik Wachtberg sowie die Tagesanlagen und der Kohlebunker des Tagebaus Hambach. All diese Standorte sind hervorragend infrastrukturell angebunden und eignen sich aufgrund ihrer baulichen und betrieblichen Vornutzung besonders für gewerbliche und industrielle Ansiedlungen. So kann der Strukturwandel durch die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze weiter an Fahrt aufnehmen.
Ehemalige Brikettfabrik in Frechen – Neue Perspektiven für den Wachtberg
Im Südwesten der Stadt Frechen, östlich des ehemaligen Tagebaus Frechen im Ortsteil Wachtberg, wurde bis Ende 2022 die letzte im Rheinland noch produzierende Brikettfabrik betrieben. Nach deren Stilllegung begannen unverzüglich die Arbeiten, um Gebäude und Grundstück für eine Nachnutzung zu qualifizieren. Eine erste Teilfläche von zehn Hektar mit Gleisanschluss soll bereits 2026 für neue Nutzungen verfügbar sein. Die Entwicklung dieser Fläche erfolgt im Einklang mit den Nutzungsüberlegungen der Stadt Frechen und der PSW für den Gesamtstandort. Bis etwa 2030 produziert RWE in der Fabrik Frechen am Standort noch Braunkohlestaub für industrielle Nutzungen.
Die Stadt Frechen gehört zur Metropolregion Köln – sie liegt am Rande der wirtschaftlich bedeutenden Rheinschiene, nur zehn Kilometer von Kölns Innenstadt entfernt und im Übergang zur Innovationsregion Rheinisches Revier. Der Standort Wachtberg ist über zwei Hauptverkehrsadern ohne Ortsdurchfahrten an das Autobahnnetz angebunden. Die Bundesautobahnen A1, A61 und A4 sind innerhalb weniger Minuten erreichbar. Über die in der Nähe befindliche Haltestelle der Straßenbahnlinie 7 der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ist Frechen sogar direkt an das Zentrum von Köln angeschlossen. Der Standort verfügt über eine leistungsstarke technische Infrastruktur, eine wesentliche Grundlage für jede Art von gewerblicher oder industrieller Nachnutzung. Ein Teil der Gebäude steht unter Denkmalschutz, was dem Standort einen einzigartigen Charakter verleiht. Ein Nutzungskonzept, welches das industrielle Erbe erhält und gleichzeitig in die Zukunft weist, ist der Wunsch der Projektgesellschaft.
Kraftwerksstandort Neurath – Außergewöhnliches
Potenzial für Industrieansiedlungen
Nahe den Metropolen Köln und Düsseldorf liegt der PSW-Standort Kraftwerk Neurath im kommunalen Grenzgebiet zwischen der Stadt Grevenbroich und der Gemeinde Rommerskirchen: insgesamt 180 Hektar außergewöhnliches Entwicklungspotenzial inmitten der Rheinschiene. Der bereits in Teilen stillgelegte Kraftwerksstandort liegt außerhalb des Siedlungsgefüges, verfügt über einen Gleisanschluss und ist an das Höchstspannungsnetz angeschlossen. Die riesige Fläche wird in den kommenden Jahren sukzessive entwickelt. Mit den Starterflächen in Grevenbroich und Rommerskirchen stehen schon kurzfristig erste Flächen für eine Entwicklung bereit. Auf der „Starterfläche Grevenbroich“ wird mit dem Bebauungsplan bereits im kommenden Jahr der Grundstein für einen neuen Gewerbestandort gelegt. Baureife Grundstücke sollen ab 2027 zur Verfügung stehen, ein Betriebsbeginn für eine neue Nutzung ist voraussichtlich nach Abschluss aller Infrastrukturmaßnahmen ab Ende 2028 möglich.
Weitere Flächen werden bis Mitte der 2030er Jahre, nach dem Rückbau der bestehenden Kraftwerksanlagen, verfügbar. Die Gesamtfläche ist im Regionalplan Düsseldorf als Gewerbe- und Industriebereich ausgewiesen. Die kommunale Bauleitplanung sieht entsprechend im Schwerpunkt eine Ansiedlung von emittierenden Betrieben vor. Ein flexibles Erschließungsprinzip erfüllt unterschiedlichste Flächenanforderungen – von fünf bis zu 50 Hektar und mehr. Die Idee dahinter: Eine adressbildende „Showseite“ bildet eine Erschließungs- und Grünachse parallel zur Landes- beziehungsweise Kreisstraße, dort werden gemeinschaftliche Infrastrukturen, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie öffentliche Nutzungen zu einem attraktiven Ensemble gebündelt. In den dahinter liegenden Bereichen des Standorts können dann flexibel und bedarfsgerecht unterschiedliche Grundstückszuschnitte und spezifische Anforderungen der Betriebe realisiert werden, ohne die Gesamtwahrnehmung des Standorts zu beinträchtigen.
Areal Kraftwerk Niederaußem – Innovationshub für IT und nachhaltige Industrien
Der noch bis mindestens 2030 im Betrieb befindliche Kraftwerksstandort Niederaußem, der unmittelbar angrenzende Veredelungsbetrieb Fabrik Fortuna-Nord und zusätzlich weitere Potenzialflächen in diesem Areal in Bergheim bieten durch ihre Flächenpotenziale von insgesamt 240 Hektar sowie durch die Nähe zur Metropole Köln Raum für unterschiedlichste und vielfältige Nachnutzungen. Eine erste rund 40 Hektar große Entwicklungsfläche – die unter anderem den Bereich der ehemaligen Kraftwerkserweiterungsfläche umfasst – wird bereits ab 2026 verfügbar sein. Dank ihrer strategischen Lage in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk und der vorhandenen Infrastruktur ist sie voll erschlossen.
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Rhein-Erft-Kreis wollen den Standort Niederaußem jetzt weiter zu einem hochmodernen Digitalpark entwickeln. Auf Teilbereichen des ehemaligen BoAplus-Geländes sollen durch die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen IT, Kommunikation und digitale Technologien rund 2.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Digitalpark soll Synergien mit dem Microsoft-Rechenzentrum in Bergheim-Paffendorf nutzen, das zukünftig eine bisher nicht darstellbare, in der Größenordnung in Deutschland einzigartige Rechenleistung in der Region erbringen wird.
In einem breit angelegten Qualifizierungsprozess hat die PSW gemeinsam mit Politik und Verwaltung eine gemeinsame Zukunftsvision für den Standort entwickelt: Durch die ausgezeichnete Stromanbindung und die günstige Lage des Rheinischen Reviers an zwei bedeutenden europäischen Datentrassen eignen sich mehrere Standorte hervorragend für energieintensive Unternehmen der Digitalbranche. Die Vorzüge des Rheinischen Reviers hat auch der Tech-Konzern Microsoft für sich entdeckt. Er siedelt sich an zwei Orten im Rheinischen Revier an: In Bergheim entsteht der Standort „INKA :terra nova“, in Bedburg errichtet Microsoft im neu zu erschließenden Gewerbegebiet „BEB61“ einen sogenannten Hyperscaler.
Tagesanlagen Hambach & Kohlebunker – Arbeiten und Wohnen mit Seeperspektive
In Hambach plant die PSW in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niederzier und der Tagebauumfeld-Initiative Neuland Hambach vielfältige Nutzungen auf insgesamt rund 120 Hektar Entwicklungsfläche. Das Areal der Tagesanlagen Hambach und des Kohlebunkers befindet sich in Randlage zum zukünftigen rund 3.500 Hektar großen Tagebausee Hambach und eignet sich insbesondere für energie- und flächenintensive Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen. Die zukünftige Seenähe macht den Standort aber auch für Freizeit- und Tourismusnutzungen spannend. Arbeiten und Wohnen am See – das klingt für zukünftige Mitarbeitende ebenso wie für Erholungsuchende attraktiv.
Die umliegenden Großstädte Düsseldorf, Köln und Aachen sind innerhalb einer halben Stunde erreichbar: Anschlussstellen zu den Bundesautobahnen A 4 und A 44 liegen in 3,5 beziehungsweise 19 Kilometer Entfernung, der vorhandene Gleisanschluss an die RWE Werksbahn bietet das Potenzial für einen direkten Schienenanschluss für den Personen- und insbesondere Güterverkehr.
Die sogenannte „Starterfläche“ von circa 14 Hektar steht als erste für Ansiedlungen zur Verfügung. Über diese Fläche erfolgt die Haupterschließung des rund 120 Hektar großen Areals; sie wird „Entree“ und Initialfläche für den Gesamtstandort werden. Die Fläche gliedert sich in zwei Bereiche: Ein urban anmutender Bereich steht für Dienstleistungen und (halb)öffentliche Nutzungen zur Verfügung, auf einem weiteren Areal sollen Gewerbe- und Industrieunternehmen angesiedelt werden. Das Bauleitplanverfahren für die „Starterfläche“ beginnt 2025. Investoren eröffnet sich so die Möglichkeit, sich schon heute erste Flächen dieses besonderen Entwicklungsstandortes zu sichern.
Unser Auftrag
Hier ist die NRW.URBAN GmbH & Co. KG tätig für das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Konzepte | Entwicklung
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