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BeitragJournal 1/2025Konzepte | Entwicklung

Bau.Land.Partner+: Standort-Einblicke

By 6. Mai 2025No Comments7 Minuten Lesezeit
Offen und großzügig gestaltet mit einer intelligenten Verknüpfung verschiedener Mobilitätsarten – so könnte sich das Bahnhofsumfeld in Warburg in Zukunft präsentieren.
Offen und großzügig gestaltet mit einer intelligenten Verknüpfung verschiedener Mobilitätsarten – so könnte sich das Bahnhofsumfeld in Warburg in Zukunft präsentieren. (Quelle: plan lokal)

Bau.Land.Leben finanziert Untersuchungen, berechnet Wirtschaftlichkeit und Szenarien bis eine verlässliche Perspektive entwickelt ist, für die kommunale Bereitschaft zum Flächenerwerb besteht. In ausgewählten Kommunen wurde NRW.URBAN im Rahmen einer Pilotphase von Bau.Land.Partner+ tätig.

Warburg: Bahnhof und Zuckerfabrik – eine gute Melange

Seit 2019 liegt das 11 Hektar große Gelände der ehemaligen Südzucker-Fabrik in Warburg bereits brach. Seit 2023 ist die Fläche ein Projekt der Landesinitiative Bau.Land.Leben. In Warburg könnten sich zwei Module hervorragend ergänzen: Bau.Land.Partner+, um neue Perspektiven für die Industriebrache zu entwickeln und Bau.Land.Bahn, denn der Bahnhof grenzt direkt an die Fläche. Das Bahnhofsgebäude wurde bereits vor geraumer Zeit in Abstimmung mit der Stadt an eine Privatperson veräußert. Große Teile des Bahnhofsumfeldes befinden sich im Eigentum der Stadt. Sollte die Stadt sich nun entscheiden, das Gelände der Zuckerfabrik zu kaufen, würde das für beide Areale ganz neue Planungsmöglichkeiten eröffnen. Die im Rahmen der Bau.Land.Leben-Prozesse erarbeiteten Planungsszenarien zeigen ein offenes, attraktives und zukunftsfähiges Bahnhofsquartier. Eine sehr beengte Unterführungssituation könnte aufgehobenen und ein ansprechendes Bahnhofsentrée geschaffen werden. Die Ergebnisse von Artenschutzprüfung, Verkehrsgutachten, Lärmgutachten l, Rückbau-/Entsorgungskonzept, Bod und eine Betrachtung zur Wiedernutzbarmachung von Gebäuden wurden bereits abgeschlossen. Der Entwurf der Bodenuntersuchung liegt ebenfalls vor, muss jedoch noch finalisiert werden. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung stellt die Stadt Warburg nun vor die Herausforderung, die aufgezeigten Entwicklungsperspektiven und notwendigen Investitionen nebeneinander zu legen, um auf der Grundlage eine strategische und zukunftsweisende Ankaufsentscheidung treffen zu können. Das Gespräch zu möglichen Förderperspektiven gibt einen ersten Schub in diese Richtung, denn Teilbereiche der Entwicklungsfläche sind grundsätzlich förderfähig. Nun ist die Stadt Warburg noch einmal gefordert: Sie muss ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellen, um Städtebaufördermittel beantragen zu können.

Neukirchen-Vluyn: Klimafestes Wohnen zwischen Fördertürmen
Monschau: Nachhaltige Neubelebung für alte Schule

Neukirchen-Vluyn: Klimafestes Wohnen zwischen Fördertürmen

Ein klimaresilientes Wohnquartier schlägt auf dem ehemaligen Bergbaugelände Niederberg 1/2/5 die Brücke zwischen den Stadteilen Neukirchen und Vluyn am Niederrhein. Das Modul Bau.Land.Partner+ soll jetzt die Grundlagen schaffen, weitere angrenzende Flächen zu aktivieren, um den modernen Stadtteil mit Vorbildcharakter in Sachen Nachhaltigkeit zu erweitern. Konkret geht es um die Wiedernutzung weiterer Flächen mit teils noch vorhandener, historischer Bausubstanz und denkmalgeschützten Fördertürmen im Eigentum der RAG Montan Immobilien. Die Entwicklungsziele der Stadt sehen auf neun Hektar Flächen neben weiteren Wohneinheiten Raum für Nahversorgungsstrukturen, Dienstleistungen und nicht-störendes Gewerbe sowie Hotellerie-, Gastronomie- und Gesundheitsangebote vor. Die Lage dafür ist hervorragend, die Vornutzung der Fläche verursachte jedoch hohen Aufklärungsbedarf. Seit Spätsommer 2024 liegen eine neue Rahmenplanung und auf Basis diverser Gutachten eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vor, Gespräch zu möglichen Förderperspektiven wurden geführt. Die Stadt hat durch diese Aufklärung die notwendigen Grundlagen erhalten, um eine Ankaufsentscheidung im Rat treffen zu können und mit der Eigentümerin in weitere Verhandlungen zu einem angemessenen Kaufpreis zu gehen.

Monschau: Nachhaltige Neubelebung für alte Schule

Seit der Schließung der Elwin-Christoffel-Realschule im Jahr 2018 stand das Gebäude an der Wilhelm- Jansen-Straße in Monschau weitestgehend leer. Aktuell dient es als Unterkunft für geflohene Menschen. Langfristig soll es aber eine neue Nutzung für das Gebäude geben. An Ideen für die rund 15.000 Quadratmeter Fläche mangelt es nicht. Ob diese auch umsetzbar sind, wird aktuell mit dem Modul Bau.Land.Partner+ geprüft. Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer: „Ich freue mich sehr darüber, dass der Rat der Stadt Monschau grünes Licht für die Untersuchung im Rahmen der Landesinitiative Bau.Land.Partner gegeben hat und wir gemeinsam an einer nachhaltigen Lösung für das Gebäude arbeiten.“ Im Fokus der Gutachten steht auch, inwieweit die Wiedernutzung vorhandener Bausubstanz möglich ist. Eine Artenschutzprüfung sowie eine Rahmenplanung wurden bereits vergeben. Derzeit wird geprüft, inwieweit die Nutzungsideen und die Aufwendungen zur Wiedernutzbarmachung des Gebäudes im Einklang stehen. Die Ergebnisse sollen dem Rat der Stadt vor der Sommerpause vorgestellt und auf Grundlage der finalisierten Nutzungsvariante weitere Gutachten vergeben werden.

Duisburg: Altes Fleischzentrum weicht zukunftsfähigem Stadtquartier
Altena: Ein neues attraktives Entrée für die Stadt

Duisburg: Altes Fleischzentrum weicht zukunftsfähigem Stadtquartier

Im Rahmen der Landesinitiative Bau.Land.Leben konnte NRW.URBAN die Stadt Duisburg mit dem Modul Bau.Land.Partner+ erfolgreich bei ersten Schritten zur Entwicklung der Fläche eines ehemaligen Fleischzentrums unterstützen. Bereits 2011 wurde der Schlachtbetrieb eingestellt, die 4,2 Hektar große Fläche blieb seitdem weitgehend ungenutzt. In Abstimmung mit der Duisburger Stadtverwaltung konnte auf Grundlage einer Artenschutzprüfung 1, eines Verkehrsgutachtens, einer schalltechnischen Vorstudie, eines Rückbau- und Entsorgungskonzeptes sowie eines Bodengutachten eine Rahmenplanung erarbeitet werden, die der Rat der Stadt befürwortete. Auf Grundlage der Rahmenplanung erstellte NRW.URBAN eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Zudem haben sich Stadt Duisburg, das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die Bezirksregierung Düsseldorf und NRW.URBAN zu einem gemeinsamen Gespräch hinsichtlich möglicher Förderprogramme getroffen. Das Ergebnis eröffnete erfreuliche Perspektiven: Grundsätzlich ist eine Förderung des Projektes über das 5-Standorte-Programm mit einer Förderquote von 95 Prozent denkbar.

Altena: Ein neues attraktives Entrée für die Stadt

Seit Januar 2018 ist die Stadt Altena Eigentümerin der brachliegenden Industriefläche Schwarzenstein-Winkelsen. Das 3,2 Hektar große Areal einer ehemaligen Gießerei erstreckt sich beidseitig entlang der Lenne. Als südöstliches Stadt-Entrée wünscht sich die Kommune eine attraktive Entwicklung der Fläche: Raum für Wohnen und Arbeiten, aber auch für touristische Angebote. Das Verwaltungsgebäude nördlich der Lenne, die südliche Gießerei mit markanter Stahldachkonstruktion sowie die verbindende Brücke sollen nach Möglichkeit erhalten werden und müssen somit städtebaulich und wirtschaftlich sinnvoll in die neue Umgebungsnutzung integriert werden. In Abstimmung mit der Verwaltung und dem Rat der Stadt ermöglichte es Bau.Land.Partner+, eine Rahmenplanung zur Entwicklung von Nutzungsperspektiven zu beauftragen. Zur Konkretisierung der Planung wurden bereits verschiedene Gutachten (Artenschutzprüfung 1, Bodenuntersuchung, Rückbau-/Entsorgungskonzept sowie eine Standsicherheitsprüfung der Stützmauer entlang der B 263) erstellt. Zur Finalisierung der Planung wird derzeit die Vergabe eines Verkehrsgutachtens mit der Stadt abgestimmt.

Wissenswertes

… unterstützt Kommunen bei der Brachflächenentwicklung.
… kommt bei Flächen zur Anwendung, deren Entwicklung bisher an der Wirtschaftlichkeit gescheitert ist.
… hilft der Kommune durch Aufklärung und Planung

Voraussetzungen

  • Erwerbsinteresse der Kommune oder Fläche ist bereits in kommunalem Eigentum
  • Verkaufsbereitschaft des Eigentümers
  • Standort ist nicht wirtschaftlich entwickelbar

Leistungen

  • Aufklärung über die Entwicklungsrahmenbedingungen
  • Abstimmung von Leistungsumfang, Beauftragung und Anteilige Finanzierung von Drittgutachten
  • Erarbeitung von Entwicklungsszenarien
  • Organisation und Moderation eines Gespräches zur Einschätzung der Förderperspektiven durch potenzielle Fördergeber.
  • Erstellung eines nutzungsspezifischen Businessplans

Unser Auftrag

Hier ist die NRW.URBAN GmbH & Co.KG  tätig für das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ihr Kontaktpersonen

Barbara Eickelkamp, NRW.URBAN

Barbara Eickelkamp
Konzepte | Entwicklung

Revierstraße 3,
44379 Dortmund
Tel.: 0231 4341.233

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